Politik

"Heute ist ein verdammt guter Tag" NRW schafft Studiengebühren ab

Gute Nachrichten für Studenten in NRW: Gemeinsam mit der Linken bringt die rot-grüne Minderheitsregierung eines ihrer wichtigsten Reformprojekte durch den Landtag. Als Ausgleich muss das hoch verschuldete Land mit zusätzlichen Millionen einspringen.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Nach Hessen und dem Saarland schafft auch Nordrhein-Westfalen die Studiengebühren an seinen Hochschulen wieder ab. Mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken beschloss der Landtag in Düsseldorf, die Gebühren zum kommenden Wintersemester zu streichen. Damit löst die rot-grüne Minderheitsregierung ein zentrales Wahlversprechen ein.

"Heute ist ein verdammt guter Tag", sagte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). Nun werde allen Kindern der Weg zum Hochschulstudium ermöglicht. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) sprach von einem "Durchbruch in der Landespolitik".

In NRW konnten die Hochschulen zuletzt von allen Studierenden bis zu 500 Euro pro Semester verlangen. Die meisten Hochschulen erheben derzeit den Höchstsatz. Vier Bundesländer erheben die Studiengebühren weiterhin.

Regierung verspricht Ausgleich

In ihrem "Gesetz zur Verbesserung der Chancengleichheit beim Hochschulzugang in NRW" verpflichtet sich die Landesregierung, den Hochschulen mindestens 249 Millionen Euro jährlich als Ausgleich für die wegfallenden Gebühren zu zahlen. Über die Anpassung des Betrags soll künftig jährlich im Landtag entschieden werden.

Alle zwei Jahre soll das Parlament zudem einen Bericht erhalten, wie die Mittel eingesetzt worden sind. Die Kompensation werde nicht mit den 4,5 Milliarden Euro verrechnet, die die Hochschulen und Universitätskliniken ohnehin jährlich erhielten, versicherte Wissenschaftsministerin Schulze.

CDU und FDP bezeichneten die Abschaffung der Studiengebühren als falsches Signal. Zudem sei die Kompensation unzureichend. Auch die Linke forderte mehr Geld für die Hochschulen. Die Fraktion stimmte dem Gesetz dennoch zu, obwohl sie die Gebühren schon zum Sommersemester abschaffen wollte.

Quelle: ntv.de, dpa

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