440.000 betroffen Nach Entlassung Hartz IV
21.05.2009, 11:51 UhrÜber ein Viertel aller neuen Arbeitslosen in diesem Jahr sind nach Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) direkt in Hartz IV gerutscht. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte, betroffen seien rund 440.000 Erwerbslose. Da sie meist nur kurze Zeit beschäftigt gewesen seien, hätten viele keinen Anspruch auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung. Dies sei eine gefährliche Entwicklung, die sich im Laufe des Jahres wahrscheinlich noch verschärfen werde, warnte Buntenbach.
Daher müssten sofort Maßnahmen ergriffen werden, um die Folgen der Wirtschaftskrise abzumildern. Als erstes sollten die Zugangsvoraussetzungen zum Arbeitslosengeld erleichtert werden, schlug Buntenbach vor.
Zuerst gehen die Neuen
Wenn die Anrechnungsfrist für Beitragszahlungen um ein Jahr auf drei Jahre verlängert würde, könnte der Absturz in Hartz IV gebremst oder vielleicht sogar verhindert werden, sagte Buntenbach. Für einen Anspruch auf Arbeitslosengeld müssen Erwerbslose bislang mindestens zwölf Monate innerhalb der letzten zwei Jahre in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Vor der Hartz-Gesetzgebung betrug diese Frist drei Jahre.
Im Zuge der Wirtschaftskrise haben Unternehmen vor allem erst kurzzeitig Beschäftigte und Zeitarbeiter entlassen. Die Stammbelegschaften versuchen viele von der Krise betroffene Firmen mit Kurzarbeit weitgehend zu halten. Die Bundesregierung hatte das Kurzarbeitergeld auf 24 von 18 Monaten verlängert. Von der Verordnung profitieren alle Beschäftigten, die bis Jahresende in die Kurzarbeit geschickt werden.
Quelle: ntv.de, rts