Politik

Steuererleichterung für Private Nanny voll absetzbar

Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD wollen den Vorschlag von Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) aufgreifen, private Haushalte als Arbeitgeber steuerlich stärker zu fördern. Die stellvertretende Unionsfraktionschefin Ilse Falk sagte, es sei erfreulich, dass sich Müntefering eines zentralen Anliegens von CDU und CSU endlich annehme. Auch der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Klaus Brandner, kündigte seine Unterstützung an.

Nach Ansicht von Experten ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland auch deshalb immer noch vergleichsweise hoch, weil Privathaushalte als Arbeitgeber kaum eine Rolle spielen. Derzeit könnten bei Kosten von je 3000 Euro für Kinderbetreuung, Modernisierung im Haus und ökologische Sanierung je 600 Euro von der Steuer abgesetzt werden. Das reicht aber offenkundig nicht aus. Müntefering will deshalb die bestehenden Beträge zu einem einzigen zusammenfassen und diesen möglichst deutlich erhöhen. "Wir sollten das vielleicht in einem Betrag zusammenfassen", hatte Müntefering zu bedenken gegeben. So könnte man Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung austrocknen.

Die CDU-Politikerin Falk plädierte dafür, dass Haushalte, die jemanden sozialversicherungspflichtig beschäftigen, die gesamten Kosten von der Steuer abziehen können. "Heute sind die Privathaushalte die größten Schwarzarbeitgeber des Landes. Das könnten wir durch eine komplette steuerliche Absetzbarkeit der Kosten ändern", sagte sie. Das Risiko für die Finanzminister von Bund und Ländern sei dabei gering, weil die Arbeitgeber-Haushalte zwar weniger Steuern zahlten, dafür aber Geld von den Beschäftigten fließe.

Der CSU-Arbeitsmarktexperte Stefan Müller sagte, es gebe im Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen noch erhebliche Beschäftigungspotenziale. Ähnlich äußerte sich Brandner. Auch das Finanzministerium erklärte, Ressortchef Peer Steinbrück (SPD) sei grundsätzlich gesprächsbereit. Zudem müsse ein einheitlicher Absetzbetrag ja nicht notwendigerweise die Summe der bisherigen Einzelbeträge sein.

Quelle: ntv.de

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