Politik

Die Luft ist raus Nato-Streit beendet

Kanada kann bei seinem Hilferuf nach Unterstützung seiner Truppen im umkämpften Süden Afghanistan auf Gehör in Frankreich hoffen. In Paris werde jetzt über Einzelheiten der Verstärkung gesprochen, sagte der kanadische Verteidigungsminister Peter MacKay am Rande des Treffens der Nato-Minister im litauischen Vilnius.

Kanada, die USA und andere Länder, die im Süden Afghanistans gegen die Taliban kämpfen, hatten Druck auf die Nato-Partner gemacht, mehr Soldaten und Ausrüstung zu stellen. Das im relativ ruhigen Norden aktive Deutschland will weiterhin keine Soldaten in den Süden des Landes verlegen.

Die Luft ist raus

Verteidigungsminister Franz Josef Jung sagte in Vilnius, auf Deutschland sei jetzt kein Druck mehr ausgeübt worden. In deutschen Regierungskreisen hieß es, das Thema werde auf der Sicherheitskonferenz in München wahrscheinlich keine große Rolle mehr spielen. "Die Munition ist vorher schon verschossen worden."

Paris springt ein

Kanada hatte gedroht, seine 2500 Soldaten im kommenden Jahr abzuziehen, wenn die anderen Nato-Länder nicht wenigstens 1000 Mann Unterstützung schickten. Frankreichs Verteidigungsminister Herve Morin stellte daraufhin Hilfe in Aussicht. Eine verbindliche Zusage gibt es aber noch nicht. Vertreter der Regierung in Ottawa machten sich sofort auf den Weg nach Paris, um mit den Franzosen zu verhandeln.

Das kanadische Fernsehen berichtete unterdessen, es werde über die Verlegung von 700 der zurzeit rund 1500 Franzosen verhandelt, die vor allem in der afghanischen Hauptstadt Kabul stationiert sind. Insgesamt sind 40 Nationen mit gut 43.000 Soldaten an der Nato-Schutztruppe Isaf in Afghanistan beteiligt. Die Kanadier kämpfen im Süden und Osten Afghanistans gemeinsam mit Briten, Niederländern und Amerikanern gegen die radikal-islamischen Taliban.

Quelle: ntv.de

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