Politik

Kreml-Kritiker sieht Verfahrensfehler Nawalny beantragt Prozessende

Seine Mitstreiter bezeichnen es als einen politischen Prozess: Das Verfahren gegen den kremlkritischen Blogger Nawalny wird wieder aufgenommen. Der Oppositionsführer fordert gleich zu Beginn der Verhandlung, den Prozess gegen ihn einzustellen. In seinen Augen versucht die Justiz, ihn und seine Anhänger mürbe zu machen.

Alexej Nawalny

Alexej Nawalny

(Foto: REUTERS)

Der wegen Untreue angeklagte russische  Oppositionsführer Alexej Nawalny hat das Ende des umstrittenen Prozesses gefordert. Der Kritiker des Kremlchefs Wladimir Putin beantragte in der Stadt Kirow, den Fall wegen Verfahrensfehlern an die Generalstaatsanwaltschaft zurückzuverweisen.

Dem Regierungsgegner wird Veruntreuung von Geld zur Last gelegt, ihm drohen dafür bis zu zehn Jahre Lagerhaft. Nawalny wird beschuldigt, die Regionalregierung in Kirow um umgerechnet 400.000 Euro geprellt zu haben. Der Prozess gegen ihn hatte am 17. April begonnen, wurde aber direkt nach dem Auftakt vertagt. Am Tag darauf wurden neue Ermittlungen gegen Nawalny und dessen Bruder wegen Betrugs eingeleitet.

Auch Nawalnys Bruder im Visier der Ermittler

Nawalny sowie zahlreiche weitere russische Oppositionelle betrachten die Vorwürfe gegen den Regierungskritiker als "von Anfang bis Ende konstruiert". Viele Unterstützer Nawalnys waren nach Kirow gereist. Der Angeklagte dankte vor Gericht seinen Anhängern. Die Justiz wolle den Prozess absichtlich in die Länge ziehen, um Beobachter und Opposition zu ermüden, sagte der 36 Jahre alte Familienvater.

Nawalny gilt als einer der bedeutendsten Kritiker von Putin. Er betreibt einen Enthüllungsblog und war unter anderem an der Organisation von Massenprotesten gegen Putin beteiligt. Dem Kreml-Kritiker werden mehrere Vergehen zur Last gelegt, wegen derer er sich juristisch verantworten muss.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen