Politik

"Wir können sie stoppen" Nazi-Aufmarsch in Lübeck

Mindestens 1.000 Menschen haben in Lübeck gegen einen Aufmarsch von rund 300 Rechtsextremisten demonstriert. Zu der Protestkundgebung aufgerufen hatte das Bündnis "Wir können sie stoppen" aus Kirchen, Parteien, Jugendorganisationen, aber auch antifaschistischen, linken und linksradikalen Gruppen. An einer friedlichen Kundgebung beteiligten sich nach Schätzung der Veranstalter rund 2.500 Menschen, die Polizei sprach von 1.000 Teilnehmern. Im Anschluss kam es zu Auseinandersetzungen zwischen linken und autonomen Demonstranten sowie der Polizei.

Hitlergrüßer festgenommen

Mehrere Gegendemonstranten wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen, als sie vermummt und mit Stöcken bewaffnet in Richtung der Veranstaltungsstrecke der rechtsextremen NPD unterwegs waren. Als die Polizei eine Sitzblockade von rund 45 Gegendemonstranten auflösen wollte, wurde ein Beamter verletzt. Laut Polizei wurden zwei Teilnehmer der NPD-Demonstration festgenommen, weil sie den Hitlergruß gezeigt hatten. Die Rechtsextremen hatten sich zum Gedenken an die Bombardierung Lübecks durch die Alliierten im März 1942 in der Hansestadt versammelt.

Gegendemonstranten kritisieren Neonazis

Alle Redner des Bündnisses "Wir können sie stoppen" kritisierten, dass die rechtsextreme Partei den Zusammenhang mit dem deutschen Angriffskrieg ausklammere. "Wer des Bombenangriffs gedenkt und die Wahrheit außer Acht lässt, gibt den Toten keine Ehre", sagte der Pastor von St. Marien, Bernd Schwarze, in einer Andacht. Bereits in den Vorjahren war es bei ähnlichen Veranstaltungen der NPD zu einem breit angelegten Protest, aber auch zu teils massiven Auseinandersetzungen zwischen Gegendemonstranten und Polizei gekommen.

Quelle: ntv.de

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