Politik

Mit Verzicht auf Hetzparolen Neonazis buhlen um Frauen

NPD-Unterstützerinnen 2009 in Borna.

NPD-Unterstützerinnen 2009 in Borna.

(Foto: REUTERS)

Die NPD hat offenbar ihr Potenzial an männlichen Wählern weitgehend ausgereizt. Nun versuchen die Rechtsextremen, mehr Frauen und Mädchen anzulocken. Da diese nicht so anfällig für Hetze sind, geriert sich die Neonazi-Szene ihnen gegenüber zahm.

Die rechtsextreme NPD und Neonazis versuchen offenbar zunehmend, anzuwerben. Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger sagte den Zeitungen der WAZ-Gruppe, dabei verzichteten sie bewusst auf Hetzparolen und stellten sich als Opfer von Provokationen politischer Gegner dar.

Ralf Jäger will mit der Prävention auch junge Frauen erreichen.

Ralf Jäger will mit der Prävention auch junge Frauen erreichen.

(Foto: dapd)

"Dies soll von dem in Wahrheit äußerst aggressiven und gewaltbereiten Auftreten vieler Rechtsextremisten ablenken", fügte der SPD-Politiker hinzu. Um ihre Anziehungskraft für weibliche Zielgruppen zu steigern, werde rassistische Propaganda systematisch "getarnt", sagte Jäger weiter.

Nach einer Studie des NRW-Verfassungsschutzes hat dem Bericht zufolge vor allem die NPD ihr Potenzial an männlichen Wählern weitgehend ausgereizt. Von einem Zuwachs an Frauen verspreche sich die Partei, über deren Verbot derzeit diskutiert wird, ein weniger negatives Image in der Öffentlichkeit. Wissenschaftlichen Studien zufolge sind zwei von drei NPD-Wählern männlich. Nur 15 bis 20 Prozent ihrer Mitglieder in NRW sind Frauen, wie es in dem Bericht weiter heißt.

Dennoch sehen die Verfassungsschützer bei fremdenfeindlichen Einstellungen kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Antisemitismus kommt nach dem Bericht aber häufiger bei Männern vor, Islamfeindlichkeit bei Frauen. Für Innenminister Jäger bedeutet dies, dass bei der Vorbeugung "männliche und weibliche Jugendliche gleichermaßen" erreicht werden müssten.

Quelle: ntv.de, AFP

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