Großrazzia in NRW Neonazis horten NPD-Wahlplakate
23.08.2012, 13:09 Uhr
Auch NPD-Plakate waren unter den Funden.
(Foto: dapd)
In Nordrhein-Westfalen setzt die Polizei das zuvor verhängte Verbot von mehreren Neonazi-Vereinen durch. Über 900 Beamten durchsuchen Dutzende Objekte im ganzen Land. Neben Waffen stoßen die Ermittler dabei auch auf hunderte Exemplare von Wahlplakaten für die NPD.
Bei ihrer Großrazzia in Nordrhein-Westfalen gegen die rechtsextreme Szene haben die Beamten auch NPD-Wahlplakate in großer Zahl sichergestellt. Das teilte der Innenminister des Landes, Ralf Jäger, mit. "Dies zeigt die enge Verflechtung dieser rechtsextremistischen Partei mit der gewaltbereiten Neonazi-Szene in Nordrhein-Westfalen", sagte der Minister. Neben den Wahlwerbemitteln, die im Dortmunder Vereinsheim des "Nationalen Widerstands" gefunden wurden, stießen die beteiligten Polizisten auf verschiedenste Waffen.
Am Morgen nahm die Polizei in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens die rechtsextreme Szene ins Visier. Es handle sich um den bislang "umfangreichsten Schlag gegen Rechtsextreme" in der Gegend, hieß es.
Ein Schwerpunkt der Aktion war der Raum um Aachen, Düren und Heinsberg, wo Beamte fast 50 Häuser oder Wohnungen durchsuchten. Weitere Durchsuchungen gab es in und um Dortmund. Hier nahmen die Beamten weitere 93 Objekte unter die Lupe. Insgesamt sollen über 900 Beamte im Einsatz gewesen sein.
Die Razzia richtete sich gegen die von Jäger zuvor verbotenen Vereine "Kameradschaft Aachener Land", "Nationaler Widerstand Dortmund" und "Kameradschaft Hamm". "Wir reißen damit große Löcher in das Netzwerk der Neonazis", sagte Jäger.
In Dortmund und Hamm hätten die Fahnder auch Vereinsheime durchsucht, im Raum Aachen seien es vor allem Wohnungen gewesen, sagte der Sprecher des Innenministeriums weiter. Der Schlag gegen die Gruppierungen sei über Monate vorbereitet worden.
Mitte Mai hatte die Polizei nach einem Verbot des Kölner Vereins "Kameradschaft Walter Spangenberg" Wohnungen und Haftzellen von Mitgliedern der Organisation in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz durchsucht. Zuvor, im April, gab es bereits weitere Razzien gegen die Neonaziszene in Radevormwald, Düsseldorf, Wuppertal und Essen.
Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa/rts