"Staatliche Umerziehung" Neue Attacke von Mixa
03.10.2007, 14:09 UhrDer Augsburger Bischof Walter Mixa hat seine Kritik an der Familienpolitik von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) bekräftigt.
Familienpolitische Maßnahmen dürften "nicht als staatliches Umerziehungsprogramm für Frauen und Mütter missbraucht werden, mit dem junge Frauen in erster Priorität auf Erwerbstätigkeit statt auf Familienarbeit und Kindererziehung eingestellt werden sollen", sagte der Bischof. Moderne junge Frauen hätten es nicht nötig, durch das Familienministerium mit sanftem Druck "pseudo-emanzipiert" und als Arbeitskräfte-Reserve für die Industrie rekrutiert zu werden.
Mixa rief die Unionsparteien einer Mitteilung seines Bistums zufolge auf, "sich geschlossen und unmissverständlich hinter die Forderung nach einem Betreuungsgeld für Eltern zu stellen, die ihre Kinder bis zum dritten Lebensjahr selbst erziehen". Die auch als "Herdprämie" kritisierte Leistung wird vor allem von der CSU gefordert. Von der Leyen lehnt das Betreuungsgeld ab.
Mixa forderte, staatliche Familienpolitik müsse die Entscheidung von Eltern, ihre kleinen Kinder selbst zu erziehen und nicht in staatliche Betreuungseinrichtungen zu geben, in gleicher Weise fördern wie den Ausbau von Krippenplätzen.
Der Bischof hat sich wiederholt mit polarisierenden Äußerungen zur Familienpolitik zu Wort gemeldet. Im Februar hatte er davor gewarnt, Frauen zur "Gebärmaschine" zu degradieren. Im April sagte er, es sei "inhuman" und "gegen die Würde der Frau" zu erwarten, dass Mütter möglichst schon ein Jahr nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiteten. Von der Leyens Politik sei "gesellschaftspolitisch völlig verfehlt und in hohem Maße ideologiegeleitet".
Quelle: ntv.de