Politik

Schlafkabine für Merkel Neue VIP-Jets für Regierung

Deutsche Spitzenpolitiker werden offenbar künftig in zwei gebrauchten Airbus-Langstreckenjets der Lufthansa auf Reisen gehen. Der Haushaltsausschuss habe für knapp 730 Millionen Euro die Anschaffung der beiden A340-300 beschlossen, hieß es aus Kreisen des Gremiums. In der Summe seien auch die Kosten für die Wartung der Jets sowie die Ausbildung von Piloten und Technikern enthalten. Die Flugzeuge sollen zwei betagte VIP-Jets des Typs A310 ablösen, die vor knapp 20 Jahren für die DDR-Fluglinie Interflug angeschafft worden waren und später an die Flugbereitschaft der Bundeswehr übergingen.

Die neuen Flugzeuge sollen den Politikern ab 2010 beziehungsweise 2011 zur Verfügung stehen. Die Maschinen können mit 13.000 Kilometern Reichweite auch Ziele wie Kapstadt oder Tokio ohne Zwischenstopp erreichen und kommen damit 3000 Kilometer weiter als die beiden bisherigen VIP-Jets, die "Konrad Adenauer" und die "Theodor Heuss". Mitreisende Firmenmanager hatten manchmal auf Linienflüge umgebucht, weil ihnen die Regierungsmaschine wegen der Zwischenstopps zu langsam war. Die neuen Flugzeuge sollen außerdem bis zu 140 Passagieren an Bord Platz bieten, rund 50 mehr als bisher.

Ersatz für Uralt-Jets

Auch am Komfort wird es einem "Spiegel"-Bericht zufolge nicht fehlen: Geplant sei ein VIP-Bereich für Kanzlerin Angela Merkel und ihre Minister, schrieb das Magazin. Auch eine Schlafkabine und ein Konferenzraum würden eingebaut.

Über einen Ersatz der alten Airbus-Jets war immer wieder diskutiert worden. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte der Haushaltsausschuss für rund 600 Millionen Euro grünes Licht zum Kauf von zwei neuen Mittelstreckenflugzeugen des Typs A319 und vier Bombardier-Jets gegeben. Sie sollen pannenanfällige Challenger-Maschinen ersetzen.

Die Haushälter koppelten die Freigabe der Gelder für die Langstrecken-Jets allerdings an Bedingungen, wie aus den Ausschusskreisen verlautete. Danach muss der Service-Vertrag für die Flugzeuge den Experten noch einmal vorgelegt werden, wenn er ausverhandelt ist. Die Grünen scheiterten mit dem Vorstoß, die Kosten für die Politikerflüge künftig den bestellenden Ministerien aufzubrummen. Derzeit zahlt das Verteidigungsministerium für sämtliche Flüge.

Quelle: ntv.de

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