Politik

Scheinjobs für Angestellte? Neuer Ärger für Chirac

Frankreichs früherer Staatschef Jacques Chirac wird von den Affären aus seiner Zeit als Bürgermeister von Paris eingeholt.

Chirac dementiert die Vorwürfe.

Chirac dementiert die Vorwürfe.

(Foto: AP)

Ein Untersuchungsrichter leitete wegen der Veruntreuung öffentlicher Gelder gegen den 77-Jährigen ein weiteres Ermittlungsverfahren ein, wie Chiracs Büro in Paris mitteilte. Die Stadt Paris soll dabei sieben Angestellten von Chiracs einstiger RPR-Partei die Gehälter gezahlt haben, als dieser Bürgermeister der französischen Hauptstadt war.

Chirac habe in einem Gespräch mit dem Untersuchungsrichter Jacques Gazeaux die Vorwürfe zurückgewiesen, teilte sein Büro mit. Er habe bekräftigt, dass es in seiner Zeit als Bürgermeister von 1977 bis 1995 bei der Stadt "keinerlei System" gegeben habe, um Parteifreunde zu versorgen. Bei einem Prozess drohen Chirac bis zu fünf Jahre Haft. In derselben Affäre war der langjährige Chirac-Vertraute und Ex-Premierminister Alain Juppé 2004 zu einer Bewährungsstrafe von 14 Monaten und einem Jahr Unwählbarkeit verurteilt worden.

In einem ähnlichen Verfahren ist Chirac bereits wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder und Vertrauensmissbrauch angeklagt und wird voraussichtlich im kommenden Jahr vor Gericht gestellt. Dabei geht es um 21 angebliche Scheinarbeitsverhältnisse im Pariser Rathaus für Vertraute des Präsidenten. Sie wurden dabei laut Anklage für angebliche Jobs oder Dienstleistungen bezahlt, ohne jemals eine Gegenleistung für die Stadt zu erbringen. Chirac war durch sein Präsidentenamt von 1995 bis 2007 vor der Strafverfolgung geschützt gewesen.

Quelle: ntv.de, AFP

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