Berlin rät von Reisen ab Neuer Gewaltausbruch in Bangkok
28.04.2010, 19:12 UhrBei erneut schweren Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Regierungsgegnern in Thailand werden Menschen getötet und verletzt. Die Bundesregierung rät erneut dringend von Reisen nach Bangkok ab.
In den Straßen von Bangkok ist bei einem erneuten Gewaltausbruch zwischen der Armee und den seit fast sieben Wochen demonstrierenden Rothemden ein Soldat erschossen worden. Mindestens 18 Demonstranten wurden verletzt, zwei davon schwer, teilte das Ministerium für öffentliche Gesundheit in Bangkok mit. Wer den tödlichen Schuss auf den Soldaten abfeuerte, war zunächst unklar. Das Militär hatte einen Konvoi von etwa 2000 Regierungsgegnern und rund 100 Fahrzeugen mit Straßensperren blockiert. Die Soldaten feuerten Gummigeschosse ab.
Von Reisen abgeraten
Die Bundesregierung riet erneut dringend von Reisen nach Bangkok ab. Reisen in die Tourismusregionen im Süden des Landes seien dagegen problemlos machbar. "Die Bundesregierung schaut mit großer Sorge auf die Lage in Thailand", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Sie appelliere an die Konfliktparteien, alle Auseinandersetzungen mit Ruhe und Besonnenheit und im Dialog zu führen.
Die Demonstranten wollen die Ablösung der amtierenden Regierung, die sie nicht anerkennen, weil sie infolge eines Militärputsches an die Macht gekommen war. Das Ergebnis einer demokratischen Wahl 2007 war später revidiert worden. Die Proteste werden vom früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra aus dem Exil unterstützt.
Der Medienmogul Thaksin hat mit Versprechen unter anderem von Steuervergünstigungen Teile der armen Landbevölkerung hinter sich gebracht. Ein Großteil der Eliten in Bangkok lehnt ihn dagegen ab und wirft ihm unter anderem Korruption vor.
Quelle: ntv.de, AFP