Die IG Metall hat die beiden Modernisierer Berthold Huber und Detlef Wetzel mit großer Mehrheit zu ihrem neuen Führungsduo gewählt. Der neue Gewerkschaftschef und bisherige Zweite Vorsitzende Huber erhielt auf dem Gewerkschaftstag in Leipzig 92,6 Prozent der Stimmen. Dies war das beste Ergebnis seit 35 Jahren. Anschließend wurde der bisherige nordrhein-westfälische Bezirksleiter Wetzel mit 87,4 Prozent der Stimmen zur neuen Nummer zwei gewählt. Gegenkandidaten gab es keine.

Der 57 Jahre alte Huber tritt die Nachfolge von Jürgen Peters (63) an, der nach vier Jahren an der Spitze der größten deutschen Gewerkschaft auf eine abermalige Kandidatur verzichtet hatte. Huber ist der achte Vorsitzende in der Geschichte der IG Metall. Nach seiner Wahl kündigte er an, seine ganze Kraft für "die Einmütigkeit und Geschlossenheit" der Gewerkschaft einsetzen. Am Mittwoch will er in einem ausführlichen Zukunftsreferat seine Ziele darlegen.

Wetzel (54) sagte: "Wenn wir die Stärken der IG Metall suchen, dann werden wir sie nur in den Betrieben finden." Dies müsse Konsequenzen für eine in die Zukunft gerichtete Organisationsstruktur haben. Die Gewerkschaft müsse die Durchsetzungsfähigkeit in Betrieb und Gesellschaft erhalten. Beim Gewerkschaftstag 2003 waren Peters und Huber nach einer schweren Führungskrise mit nur 66,1 beziehungsweise 67,1 Prozent der Stimmen gewählt worden. Dies waren die schlechtesten Ergebnisse in der Geschichte der Gewerkschaft.