Politik

Polizei-Raketen gegen Terror-Flieger New York trainiert die Luftabwehr

Auf fast alles vorbereitet: Blick ins NYPD-Krisenzentrum.

Auf fast alles vorbereitet: Blick ins NYPD-Krisenzentrum.

(Foto: REUTERS)

US-Polizisten verfügen offenbar über weit mehr Kompetenzen als bislang bekannt: Sollten Terroristen jemals wieder entführte Passagiermaschinen nach Manhattan lenken, will NYPD-Chef Kelly sie mit schweren Militärwaffen vom Himmel holen.

Im Falle eines Terrorangriffs aus der Luft ist die Polizei in New York eigenen Angaben zufolge willens und in der Lage, ein Flugzeug im Anflug auf Manhattan rechtzeitig abzuschießen.

Zu allem bereit: Ray Kelly (Archivbild).

Zu allem bereit: Ray Kelly (Archivbild).

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

In einer "sehr extremen Situation" stünden seiner Behörde dazu die entsprechenden Waffen zur Verfügung, sagte Polizeichef Ray Kelly in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CBS.

Die Geheimdienstkreise seien sich darüber einig, dass die Metropole das "Ziel Nummer eins" für Terroranschläge in den USA sei, begründete NYPD-Chef Kelly die ungewöhnliche Ausstattung. Über die Art der Waffen, den Ort ihrer Stationierung und das Entscheidungsverfahren im Ernstfall machte Kelly keine Angaben. Beobachter gehen davon aus, dass es sich bei dem Militärgerät wohl um tragbare Luftabwehrraketen vom Typ "Stinger" oder Nachfolgermodelle handeln dürfte.

Morgen-Briefing im Sicherheitszentrum: Mit Lower Manhattan und Midtown fühlt sich Kelly verantwortlich für einen der wichtigsten Finanzstandorte der Welt.

Morgen-Briefing im Sicherheitszentrum: Mit Lower Manhattan und Midtown fühlt sich Kelly verantwortlich für einen der wichtigsten Finanzstandorte der Welt.

(Foto: REUTERS)

Der Luftraum über New York ist selbst für US-Verhältnisse sehr stark frequentiert. Von den üblichen Anflugrouten auf die drei Großflughäfen JFK, Newark und LaGuardia sind es jeweils nur wenige Minuten Flugzeit bis zu einem der als mögliche Terrorziele bezeichneten Wahrzeichen der Metropole. Die Erfolgsaussichten sind gering: Ein Abschussbefehl müsste gegebenenfalls binnen Sekunden freigegeben werden. Und selbst bei einem Volltreffer wären weitere Opfer am Boden wohl kaum zu verhindern.

Auf welcher Ebene darüber entschieden wird und wer letztlich für diese Entscheidung die Verantwortung tragen muss, darüber machte Kelly keine Angaben. In Deutschland hatte die Frage, ob schlimmstenfalls auch Passagiermaschinen abgeschossen werden dürften, eine intensive ethisch-moralische Debatte ausgelöst. Das Bundesverfassungsgericht hatte ein solches Vorgehen generell als unzulässig untersagt.

Die New Yorker Polizei verfügt über 35.000 uniformierte Beamte sowie 15.000 zivile Angestellte und hat in den vergangenen Jahren eine große Anti-Terror-Einheit aufgebaut. Diese ist mit militärischen Waffen und Hightech-Überwachungssystemen ausgestattet.

Seit dem 11. September 2001, an dem Terroristen zwei Passagiermaschinen in das World Trade Center lenkten, wurden laut Kelly allein in New York bereits durchkreuzt.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP

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