Keine Führungsposten für Frauen Niebel verärgert sein Haus
26.11.2010, 21:23 UhrTraut Entwicklungshilfeminister Niebel Frauen keine höheren Aufgaben zu? Diesen Eindruck erweckt sein Plan, die sieben Geschäftsführerposten der neu zu schaffenden Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ausschließlich mit Männern zu besetzen. Viele Mitarbeiter seines Hause empfinden das als Skandal und laufen Sturm.

Dirk Niebel macht sich bei einigen Mitarbeitern seines Hauses nicht gerade beliebt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Entwicklungsminister Dirk Niebel gerät einem Pressebericht zufolge wegen seiner Personalpolitik bei der Zusammenlegung dreier Entwicklungsorganisationen intern stark unter Beschuss. Der Plan, sieben Geschäftsführerposten nur mit Männern zu besetzen, werde von vielen Mitarbeitern "aufgrund der fehlenden Geschlechtergerechtigkeit als Skandal empfunden", schreiben die Gleichstellungsbeauftragten der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) und der Weiterbildungsagentur Inwent in einem der "Tageszeitung" vorliegenden Brief an den zuständigen Staatssekretär Niebels.
Die Beauftragten schreiben demnach weiter, sie hätten "zahlreiche Rückmeldungen empörter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen" bekommen. Sie sorgten sich um die Glaubwürdigkeit der künftigen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Schließlich bemühten sich die Organisationen seit Jahren um Geschlechtergerechtigkeit in Partnerländern von Deutschland. Zwei Posten müssten deshalb mit Frauen besetzt werden, hieß es in dem Brief laut "Taz".
Die Gesellschaften GTZ, DED und Inwent sollen im kommenden Jahr zusammengelegt werden, um Geld und Stellen zu sparen. Die Behörde soll sieben männliche Vorstände haben, zwei mehr als bisher. Nach dem Willen Niebels soll die Entwicklungszusammenarbeit durch die Fusion effektiver werden.
Quelle: ntv.de, AFP