Politik

Trauer um Opfer von MH17 Niederlande stehen unter Schock

In den gesamten Niederlanden - hier auf dem Palast Kneuterdijk in Den Haag - sowie in den Botschaften weltweit wehen Flaggen auf Halbmast.

In den gesamten Niederlanden - hier auf dem Palast Kneuterdijk in Den Haag - sowie in den Botschaften weltweit wehen Flaggen auf Halbmast.

(Foto: REUTERS)

Die mit Abstand meisten Passagiere des in der Ukraine abgestürzten Flugs MH17 kamen aus den Niederlanden. Das Land trauert, auch der König zeigt sich geschockt. Gleichzeitig werden Rufe laut, die Hintergründe des Unglücks aufzuklären.

Die Flaggen im ganzen Land auf Halbmast, verzweifelte Angehörige am Flughafen in Schiphol, ein erschütterter König: Nach dem Flugzeugabsturz in der Ostukraine trauern die Niederländer um die mehr als 170 Opfer aus ihrem Land. In das Entsetzen mischte sich aber immer lauter die Forderung nach einer Aufklärung über die Gründe für die Katastrophe.

Nach dem Absturz eilten viele Familienmitglieder der Passagiere zum Flughafen bei Amsterdam, wo Flug MH17 am Donnerstag um 12.15 Uhr nach Kuala Lumpur gestartet war. Sie wurden zunächst in ein Restaurant im oberen Stockwerk des Flughafens begleitet, abgeschirmt vor den Medien. Dann wurden sie in Bussen zu nicht genannten Orten gebracht.

Einer der Hinterbliebenen der Katastrophe ist Sander Essers, dessen 66-jähriger Bruder mit seiner Frau und den zwei Kindern in dem Flugzeug saß. Die Familie habe einen Abenteuerurlaub auf der Insel Borneo geplant gehabt, berichtet Essers in Den Haag. "Ich habe noch 20 Minuten bevor er an Bord ging mit meinem Bruder telefoniert", schluchzt er. "Ich kann Ihnen gar nicht sagen, was er zu mir gesagt hat."

Rutte ist "zutiefst schockiert"

Die Maschine der Malaysia Airlines war am Donnerstagnachmittag mit 298 Menschen an Bord im umkämpften Osten der Ukraine abgestürzt. Alle Insassen starben. "Ich bin tief traurig über diese schreckliche Nachricht", erklärte König Willem-Alexander. "Unsere Gedanken sind bei den Familien, Freunden und Kollegen der Opfer und bei all denen, die noch nicht wissen, ob ihre Freunde an Bord waren." Ministerpräsident Mark Rutte erklärte, er sei "zutiefst schockiert".

Die Regierung in Den Haag drängt nachdrücklich auf eine Aufklärung darüber, ob und von wem die Boeing 777 abgeschossen wurde. Die ukrainische Armee und die prorussischen Separatisten bezichtigten sich gegenseitig, die Maschine beschossen zu haben. In der Zeitung "Volkskrant" heißt es: "Alles scheint darauf hinzudeuten, dass es die pro-russischen Rebellen waren." Sollte sich das bestätigen, brächte dies den russischen Präsidenten Waldimir Putin "in Bedrängnis". Zudem machte schrieb Blatt von einer "Welle der Trauer und der Verzweiflung" im Land. Kürzer fasst es das "Algemeen Dagblad". Es titelte: "Unter Schock".

Tausende Niederländer drückten ihre Anteilnahme in sozialen Netzwerken oder Kondolenzbüchern im Internet aus. "Was für ein Horror", schreibt ein Nutzer namens Yolanda. Und Gerdi Smale wünscht allen Hinterbliebenen, "ganz egal wo auf der Welt", Mut und Kraft.

Quelle: ntv.de, Jan Hennop, AFP

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