Islamisten greifen Großstadt an Nigerianische Armee wehrt Boko Haram ab
30.05.2015, 13:25 Uhr
Besonders Mädchen und Frauen gelten als potentielle Bedrohungen, seit die Boko Haram sie zu Selbstmordattentaten missbraucht.
(Foto: AP)
Aus mehreren Nachbarländern wird die Armee Nigerias im Kampf gegen Islamisten unterstützt - erfolgreich, wie sich nun gezeigt hat. Ein Einfallen in die Hauptstadt konnte verhindert werden. Der neue Präsident zeigt sich entschlossen.
Die nigerianische Armee hat einen Angriff der Islamistengruppe Boko Haram auf die Großstadt Maiduguri im Nordosten des Landes zurückgeschlagen. Bewohner des südlichen Vorortes Dala wurden kurz nach Mitternacht von Panzerabwehrraketen geweckt, wie Augenzeugen berichteten.
Demnach rückten hunderte Boko-Haram-Kämpfer auf die Hauptstadt des Bundesstaats Borno vor. Der Angriff wurde jedoch abgewehrt, wie es aus Sicherheitskreisen in Maiduguri hieß. "Alles ist unter Kontrolle", sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. Berichte über mögliche Opfer lagen zunächst nicht vor.
Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staates im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete die Gruppe nach UN-Angaben mehr als 15.000 Menschen. Weitere 1,5 Millionen Menschen wurden infolge des Konflikts obdachlos. Das nigerianische Militär wird im Kampf gegen Boko Haram mittlerweile von Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt. Seit Februar vermeldete die Armee mehrere Siege gegen Boko Haram, zuletzt starteten die Islamisten jedoch wieder mehrere Offensiven.
Am Freitag war Nigerias neuer Präsident Muhammadu Buhari vereidigt worden. Der 72-jährige frühere Militärmachthaber, der sich bei der Präsidentenwahl vor zwei Monaten überraschend gegen Amtsinhaber Goodluck Jonathan durchgesetzt hatte, versprach einen entschlossenen Kampf gegen Boko Haram.
Quelle: ntv.de, ahe/AFP