Politik

"Cuxhavener Appell" zu Offshore-Windparks Nord-Länder begehren auf

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies in Cuxhaven.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies in Cuxhaven.

(Foto: dpa)

Eigentlich sollen sich im Jahr 2020 Windräder, die zusammen eine Leistung von 10.000 Megawatt haben, im Meer vor Deutschland drehen. Doch es gibt Probleme mit den Netzanschlüssen. Die norddeutschen Bundesländer fordern nun Planungssicherheit von der Bundesregierung.

Die fünf norddeutschen Bundesländer fordern von der Bundesregierung schnelles Handeln zur Rettung von Investitionen und Arbeitsplätzen in der Offshore-Branche. Gemeinsam mit Unternehmen und der Gewerkschaft IG Metall unterschrieben die SPD-regierten Länder Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern den "Cuxhavener Appell" zur Offshore-Industrie.

Für die Projekte bis 2020 müsse Sicherheit über die Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz geschaffen werden, fordern sie darin. "Offshore ist der Eckpfeiler der Energiewende", sagte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies. Die Bundesregierung müsse endlich einen Koordinator einsetzen, der für die Energiewende Verantwortung übernehme, forderte der SPD-Politiker.

Die Bundesregierung will, dass bis zum Jahr 2020 Windmühlen mit zusammen 10.000 Megawatt Leistung im Meer stehen. Doch die Industrie hat viele Projekte auf Eis gelegt, weil es Probleme mit den Netzanschlüssen gibt. Auch besteht Verunsicherung über die wirtschaftlichen Grundlagen. Gerade wurde der Nordsee-Windpark "Riffgat" fertig gebaut, doch weil die Leitung zum Land nicht vor dem nächsten Frühjahr fertig wird, gibt es jetzt Millionenverluste.

"Offshore-Windenergie am Scheideweg"

Mehrere Nordsee-Windparks sind im Bau, zwei bereits fertig. Am Nachmittag sollte der Windpark Bard Offshore 1 nordwestlich von Borkum offiziell eröffnet werden. Die 80 Anlagen mit 400 Megawatt Leistung können 400.000 Haushalte mit Strom versorgen.

Die Offshore-Windenergie und die Energiewende befänden sich am Scheideweg, heißt es im "Cuxhavener Appell". Deutschland verfüge als einziges europäisches Land über die gesamte Wertschöpfungskette beim Bau von Windenergieanlagen im Meer. "Dieser industriepolitische Vorteil muss auch im Hinblick auf die Arbeitsplatzsicherung und Exportmöglichkeiten erhalten und ausgebaut werden."

Der Geschäftsführer der Windenergie-Agentur, Ronny Meyer, argumentierte, mit rund 4500 Stunden voller Stromproduktion im Jahr seien Offshore-Windmühlen den Anlagen an Land überlegen, die im Durchschnitt auf 2000 Stunden kämen. Rund 18.000 Beschäftigte habe die Branche. Bis zu 33.000 seien möglich.

Windparks auf See wird ein großes Potenzial bei der Erzeugung von Ökostrom zugeschrieben. Der Wind vor den Küsten weht beständig und kann von den großen Windrädern auch effektiv genutzt werden. Doch hohe Investitionskosten und eine noch unzureichende Anbindung an das Stromnetz an Land bremsen bislang den Ausbau. Parallel zu den Plattformen im Meer entstand an küstennahen Standorten eine Offshore-Industrie, die Planung, Bau und Versorgung der Windparks sichert. Insbesondere Emden, Bremerhaven und Cuxhaven sind inzwischen von der neuen Branche geprägt. Die erhoffte Zahl von Arbeitsplätzen ist bisher allerdings nicht entstanden.

Quelle: ntv.de, dpa

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