Für Tests mit größerer Reichweite Nordkorea baut Raketenstartplatz aus
02.10.2014, 11:17 Uhr
Das US-Korea-Institut wertet Satelliten-Bilder von Sohae aus (Archivaufnahme).
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit Sorge beobachtet Südkorea die Rüstungsaktivitäten des Nordens. Bei Sohae arbeitet Pjöngjang seit Monaten am Ausbau einer Anlage zum Start von Langstreckenraketen. Bis das Regime hier größere Raketen testen kann, wird es aber wohl noch dauern.
Trotz internationaler Sanktionen ist Nordkorea für neue Tests mit Raketen von großer Reichweite gerüstet. Der seit Mitte 2013 betriebene Ausbau der Raketen-Startanlage in Sohae an der Westküste des Landes sei abgeschlossen, berichtete das US-Korea-Institut an der Johns-Hopkins-Universität auf seiner Website "38 North". "Nordkorea ist nun zu weiteren Raketentests bereit." Diese Raketen könnten größer sein als bisherige Modelle des Landes.
Grundlage für die Einschätzung sind neue Satelliten-Bilder. Schon im August hatte das Institut vermutet, dass Nordkorea künftig imstande sein werde, Trägerraketen mit größerer Reichweite und Nutzlast wie bisher zu testen. Die Website "38 North", benannt nach dem Breitengrad, der Nord- und Südkorea trennt, ist auf Analysen von Vorgängen in dem weithin abgeschotteten Land spezialisiert.
Bau einer größeren Rakete noch nicht in Sicht
Nordkorea könnte praktisch noch vor Jahresende neue Raketen starten, sollte das Regime dies beschließen, hieß es. Es habe Hinweise gegeben, dass im August auf dem Gelände in Sohae ein Triebwerktest für Interkontinentalraketen durchgeführt worden sei. Das Institut vermutet jedoch, dass Nordkorea zunächst erneut eine Unha-3-Weltraumrakete starten könnte, wie dies bereits vor zwei Jahren geschehen sei. "Ein größere Rakete, die vermutlich derzeit entwickelt wird, ist noch mindestens einige Jahre davon entfernt, einsatzbereit zu sein."
Nordkorea hatte Ende 2012 von Sohae eine Weltraumrakete gestartet und erklärt, einen Beobachtungssatelliten ins All gebracht zu haben. Die USA und andere Staaten warfen dem Land vor, einen verdeckten Test für atomar bestückbare Interkontinentalraketen unternommen zu haben. Sowohl nach dem Raketenstart wie auch nach dem dritten Atomtest Nordkoreas im Februar 2013 hatte der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Pjöngjang ausgeweitet.
Quelle: ntv.de, jog/dpa