Politik

Südkorea: Norden würde "zugrunde gehen" Nordkorea beendet Nichtangriffspakt

Die Armee Südkoreas ist auf den Ernstfall immer vorbereitet.

Die Armee Südkoreas ist auf den Ernstfall immer vorbereitet.

(Foto: AP/dpa)

Das kommunistische Regime in Nordkorea erklärt den Nichtangriffspakt mit dem Bruderstaat für null und nichtig. Die USA warnen: Sie seien in der Lage, sich gegen einen Raketenangriff zu verteidigen. Auch der Süden verschärft seinen Ton und droht mit der Vernichtung seines Nachbarn.

Nach der Androhung eines atomaren Erstschlags gegen die USA hat Nordkorea auch den Nichtangriffspakt mit Südkorea aufgekündigt. Alle Übereinkommen über einen Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea seien aufgehoben. Auch der direkte Draht mit dem Süden werde mit sofortiger Wirkung gekappt.

Die Nordkoreaner proben den Ernstfall.

Die Nordkoreaner proben den Ernstfall.

(Foto: dpa)

Südkorea reagierte in scharfem Ton. Das Regime von Machthaber Kim Jong Un werde zugrunde gehen, sollte es Südkorea mit Atombomben angreifen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Nordkorea habe zuletzt Truppenübungen von "beispielloser Intensität" durchgeführt. Dazu seien U-Boote, Kampfjets und Spezialeinheiten mobilisiert worden.

Zuvor hatte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums einen weiteren Korea-Krieg angesichts einer derzeit laufenden gemeinsamen Militärübung der Streitkräfte Südkoreas und der USA für "unvermeidlich" erklärt. Laut KCNA besuchte der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un am Donnerstag eine Militäreinheit an der innerkoreanischen Grenze, die 2010 in einen tödlichen Zwischenfall mit dem Süden verwickelt war. Dabei habe er die Bereitschaft des Landes zum Krieg betont und verkündet, im Falle einer Provokation werde er Angriffe entlang der gesamten Grenze anordnen.

Von 1950 bis 1953 hatte es auf der koreanischen Halbinsel einen verheerenden Krieg gegeben. Dabei nahmen US-amerikanischen Truppen auf südkoreanischer und chinesische Einheiten auf nordkoreanischer Seite teil. Am 27. Juli 1953 wurde in Panmunjom ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, das eine gegenüber der Vorkriegssituation geringfügig veränderte Demarkationslinie  am 38. Breitengrad festschrieb. So wurde die Teilung Koreas zementiert. Bis heute gibt es zwischen beide koreanischen Staaten keinen Friedensvertrag, so dass sie sich de facto nach wie vor im Kriegszustand befinden.

Der bilaterale Nichtangriffspakt zwischen Nord- und  Südkorea wurde 1991 unterzeichnet. Er sieht eine friedliche  Regelung von Meinungsverschiedenheiten vor und soll versehentliche  militärische Zusammenstöße an der innerkoreanischen Grenze  vermeiden helfen. Das Rote Telefon als ständige Verbindung zwischen Pjöngjang und Seoul wurde 1971 eingerichtet. Nordkorea hatte schon häufig mit seiner Kappung gedroht und den direkten Draht auch tatsächlich bereits zweimal unterbrochen.

USA sind gewappnet

Die USA wiesen die jüngsten nordkoreanischen Drohungen zurück. Die kommunistische Führung in Pjöngjang treibe sich damit nur noch weiter in die internationale Isolation, erklärte ein Sprecher von US-Präsident Barack Obama. Die Vereinigten Staaten seien darüber hinaus vollkommen in der Lage, sich gegen einen Raketenangriff aus Nordkorea zu verteidigen.

Nordkorea hatte den USA mit einem atomaren Erstschlag gedroht und damit den Konflikt auf der koreanischen Halbinsel eskaliert. "Da die USA im Begriff stehen, einen Atomkrieg anzufangen, werden wir unser Recht eines präventiven Nuklearangriffs gegen die Kommandozentralen der Aggressoren ausüben, um unsere höchsten Interessen zu schützen", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang.

Wenige Stunden darauf reagierten die Vereinten Nationen mit neuen Sanktionen auf den jüngsten Kernwaffenversuch des international isolierten Landes vom 12. Februar. Die Weltgemeinschaft werde das Streben Nordkoreas nach Atomwaffen nicht tolerieren, erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

Auch Chinesen stimmen für Resolution

Der Sicherheitsrat nahm die Resolution nach dreiwöchigen Verhandlungen zwischen den USA und China einstimmig an. Darin wird eine weitere Beschränkung von Finanz-Transaktionen festgelegt und ein hartes Durchgreifen gegen den Im- und Export verbotener Güter gefordert.

Der Führung des völlig verarmten Landes wird in der Entschließung die Einfuhr von Luxusgütern wie Jachten, Rennwagen, Luxusautos und Schmuck untersagt. Damit soll ein Schlupfloch geschlossen werden, da Länder bislang selbst darüber entscheiden konnten, welche Produkte Luxusgüter sind.

Quelle: ntv.de, wne/AFP/rts/dpa

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