Drohung gegen Japan Nordkorea betankt Rakete
02.04.2009, 11:59 UhrAllen internationalen Warnungen zum Trotz setzt Nordkorea offenbar seine Vorbereitung für den Test einer Langstreckenrakete fort. Der Sender CNN zitierte Angaben aus US-Militärkreisen, nach denen der abgeschottete Staat mit dem Betanken der Taepodong-2 begonnen habe. Damit sei der Abschuss der mehrstufigen Rakete binnen drei oder vier Tagen möglich. Am Rande des G20-Gipfels in London hieß es, Südkorea und USA versuchten weiter, die Regierung in Pjöngjang von dem Test abzubringen.
Nordkorea will nach eigenen Angaben einen Satelliten in die Umlaufbahn bringen. Südkorea, Japan und die USA vermuten dahinter jedoch einen Test für die Taepodong, die Rakete mit der größten Reichweite im nordkoreanischen Arsenal. Japan hat Kriegsschiffe in Stellung gebracht, um Teile der Rakete - nicht aber sie selbst - abzuschießen, sollten sie drohen, auf japanisches Gebiet zu fallen.
Nordkorea droht Japan
In den staatlichen nordkoreanischen Medien wurde Japan in strengen Worten davor gewarnt, die Rakete abzufangen. Dann werde die Armee nicht nur "gnadenlos tödliche Schläge" gegen die beteiligten Einheiten führen, sondern auch gegen "große Ziele".
Für das verarmte, aber hochgerüstete Nordkorea ist der Test ein großes Risiko. Beim bislang einzigen bekannten Startversuch einer Taepodong-2 explodierte die Rakete im Flug. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete in der Folge eine Resolution, die Nordkorea nun verletzten würde. Bei einem erneuten Versagen könnte der Verkauf von Raketen leiden, einer der wenigen erfolgreichen Exporte Nordkoreas. Zudem wäre es eine Demütigung für Staatschef Kim Jong Il. Der 67-Jährige soll einen Schlaganfall erlitten haben, was zur Frage geführt hat, wie weit er noch die Kontrolle hat. Ein erfolgreicher Test würde seine Position stärken.
Quelle: ntv.de