Konflikt um Atomprogramm Nordkorea bleibt stur
29.10.2002, 11:38 UhrJapan und Nordkorea haben am Dienstag Gespräche zur Normalisierung ihrer diplomatischen Beziehungen aufgenommen. Die Verhandlungen waren vor zwei Jahren abgebrochen worden. Überschattet werden die Gespräche in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur vom Konflikt um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm.
Nordkorea lehnt die Forderung Japans, der USA und Südkoreas nach einem sofortigen Stopp seines Atomprogramms als "total inakzeptabel" ab, hieß es von Seiten der japanischen Delegation. Die nordkoreanische Seite habe dabei auf die feindselige Politik der USA verwiesen. Man habe "frustrierende Gespräche" geführt, hieß es.
Weiterer Konfliktpunkt ist das Schicksal der in den 70er und 80er Jahren von nordkoreanischen Agenten entführten Japaner. Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il hatte beim japanisch-nordkoreanischen Gipfel im September erstmals die Entführung von 13 Japanern eingeräumt und sich entschuldigt.
Nach nordkoreanischen Angaben sollten die Entführten nordkoreanischen Spionen die japanische Sprache und Lebensweise beibringen. Nur noch fünf von ihnen seien am Leben. Sie reisten vor zwei Wochen in ihr Heimatland. Fraglich ist, ob Nordkorea auch ihren Kindern die Ausreise erlaubt.
Bis zu 4000 Tonnen Biowaffen vermutet
Nordkorea verfügt nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes über 2500 bis 4000 Tonnen biochemische Waffen. Der kommunistische Staat habe zudem drei Atombomben, die allerdings technisch unausgereift seien, sagte Behördenchef Shin Kun nach Angaben von Abgeordneten am Montag vor dem parlamentarischen Geheimdienst-Ausschuss in Seoul.
Es sei unmöglich zu beurteilen, wie wirkungsvoll die biochemischen Waffen seien. Für die Atombomben wurden laut Shin sieben bis 22 Kilogramm Plutonium verwendet. Der Geheimdienst habe auch keine Informationen darüber, wieviel angereichertes Uranium Pjöngjang besitze, fügte erhinzu.
Quelle: ntv.de