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Protest aus Japan Nordkorea reagiert mit Raketen auf US-Atom-U-Boot

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Bereits vor knapp einer Woche hatte Nordkorea eine Interkontinentalrakete getestet, die so lange in der Luft blieb wie kein Geschoss zuvor aus dem Land.

Bereits vor knapp einer Woche hatte Nordkorea eine Interkontinentalrakete getestet, die so lange in der Luft blieb wie kein Geschoss zuvor aus dem Land.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

In Ostasien überschlagen sich derzeit die Ereignisse. Nordkorea reagiert verärgert auf die Ankunft eines US-Atom-U-Boots in Südkorea und feuert weitere Raketen ab. Nicht die ersten in letzter Zeit. Kurz zuvor läuft ein US-Soldat aus der demilitarisierten Zone in den Norden.

Nordkorea reagiert nach Angaben des japanischen und südkoreanischen Militärs mit dem Start von zwei Raketen auf die Ankunft eines atomgetriebenen US-U-Boots mit ballistischen Raketen in Südkorea. Beide nordkoreanischen ballistische Raketen seien offenbar außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans niedergegangen, teilte das japanische Verteidigungsministerium mit. Japan habe auf diplomatischem Wege gegen die Raketenstarts protestiert. Südkoreas Generalstab (JCS) forderte den Norden auf, derartige Starts einzustellen.

Die Ereignisse unterstrichen die destabilisierende Wirkung des illegalen nordkoreanischen Waffenprogramms, erklärte das US-Kommando im Indopazifik. Die erste Rakete habe eine Höhe von 50 Kilometer erreicht und eine Reichweite von 550 Kilometer erzielt, die zweite sei ebenfalls rund 50 Kilometer hoch geflogen und habe eine Strecke vom 600 Kilometer zurückgelegt, sagte der japanische Verteidigungsminister Yasukazu Hamada.

Die Raketenstarts erfolgten rund eine Woche, nachdem Nordkorea seine jüngste ballistische Interkontinentalrakete Hwasong-18 getestet hatte, die so lange in der Luft blieb wie kein nordkoreanisches Geschoss zuvor.

US-Soldat nach Nordkorea gelaufen

Es war das erste Mal seit vier Jahrzehnten, dass ein US-U-Boot mit ballistischen Waffen an Bord in einen südkoreanischen Hafen einlief. Angesichts erhöhter Spannungen mit Nordkorea hatten die USA und ihr Verbündeter Südkorea im April vereinbart, ihre militärische Zusammenarbeit zu verstärken.

Am Dienstag ist ein US-Soldat, gegen den ein Disziplinarverfahren läuft, über die innerkoreanische Grenze nach Norden gelangt. Nach Angaben der Regierung in Washingtons befindet sich der Soldat vermutlich in nordkoreanischem Gewahrsam. "Der jüngste Abschuss ballistischer Raketen durch Nordkorea hat wahrscheinlich nichts mit dem Überschreiten der innerkoreanischen Grenze durch einen amerikanischen Soldaten zu tun, aber ein solcher Vorfall ist auch nicht gerade hilfreich", sagte Leif-Eric Easley, Professor an der Ewha-Universität in Seoul.

Quelle: ntv.de, rog/rts

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