Politik

"Offene Kriegserklärung" Nordkorea verschärft den Ton

Kurzzeitig hatte sich das Verhältnis von Nordkorea gegenüber Südkorea entspannt - doch nun zieht Pjöngjang wieder härte Saiten auf. Das kommunistische Land reagiert harsch auf eine internationale Militärübung vor der Küste seines Nachbarlandes und spricht von einer "offenen Kriegserklärung".

Nach einer zwischenzeitlichen Entspannung veschärft sich die Situation zwischen Nord- und Südkorea wieder. Ein multinationales Militärmanöver vor der südkoreanischen Hafenstadt Busan, an dem sich die südkoreanischen Streitkräfte beteiligt hatten, sei eine "offene Kriegserklärung" gewesen, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA aus einem Kommentar des Regierungsorgans "Minju Joson".

"Die (südkoreanische) Marionettenregierung hat ihren kriminellen Plan offenbart, die hart errungene Atmosphäre für Dialog und Frieden zu zerstören und die inter-koreanischen Beziehungen an den Rand eines Krieges zu treiben", schrieb die Zeitung.

Richtet sich "nicht gegen bestimmte Länder"

In südkoreanischen Gewässern hatten am Donnerstag vier Länder der Sicherheitsinitiative für Abrüstung (PSI) ein Manöver abgehalten. Kampfflieger und Kriegsschiffe aus den USA, Japan, Australien und Südkorea sollten dabei proben, eine Weitergabe von Massenvernichtungswaffen zu verhindern. Südkorea war bislang bei solchen PSI-Manövern aus Rücksicht auf den Nachbarn im Norden nur Beobachter gewesen. Nachdem Nordkorea im Mai vergangenen Jahres jedoch zum zweiten Mal eine Atombombe getestet hatte, entschloss sich Seoul zur Teilnahme.

Zu der Militärübung hatte die südkoreanische Regierung erklärt, das Manöver richte sich nicht gegen bestimmte Länder. Pjöngjang warf den Teilnehmern jedoch vor, das Aufspüren von Schiffen aus kommunistischen Staaten wie Nordkorea zu üben.

Der Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffs im März, das laut einer internationalen Untersuchung von einem nordkoreanischen Torpedo getroffen wurde, hatte zu monatelangen tiefen Spannungen zwischen Südkorea und Nordkorea geführt. Zwischenzeitlich schlug Nordkorea jedoch versöhnlichere Töne an. Beide Länder verständigten sich Anfang des Monats darauf, ab dem 30. Oktober Treffen von im Korea-Krieg auseinandergerissenen Familien fortzusetzen.

Quelle: ntv.de, AFP

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