Politik

EU lehnt Rettungshilfe ab Nürburgring steht vor der Pleite

Formel1- und Festivalfans lieben ihn: Der Nürburgring liegt in der Nähe von Koblenz.

Formel1- und Festivalfans lieben ihn: Der Nürburgring liegt in der Nähe von Koblenz.

(Foto: picture alliance / dpa)

Liegt das Schicksal des Nürburgrings in den Händen des Insolvenzverwalters? Der Landesbetrieb, dem die Rennstrecke gehört, steht jedenfalls mit dreistelligen Millionen-Summen in der Kreide. Finanzspritzen von der EU sind wohl unwahrscheinlich. Demnach droht dem Nürburgring der Verkauf.

Die Rennstrecke gehört dem Land Rheinland-Pfalz.

Die Rennstrecke gehört dem Land Rheinland-Pfalz.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die mit Spannung erwartete Entscheidung über EU-Finanzspritzen für den kriselnden Nürburgring ist nach einem Zeitungsbericht bereits gefallen. Die EU-Kommission werde der nahezu landeseigenen Nürburgring GmbH keine Rettungsbeihilfe erlauben, womit die Insolvenz der Besitzgesellschaft unabwendbar sei, schreibt die "Rhein-Zeitung" unter Berufung auf gut informierte Kreise. Der Nürburgring müsse als Ergebnis teilweise oder ganz verkauft werden.

Das Land hatte Brüssel darum gebeten, die hoch verschuldete und von der Pleite bedrohte Gesellschaft mit rund 13 Millionen Euro stützen zu dürfen. Zudem sollten der Nürburgring GmbH, der der gesamte Ring gehört, die Zinszahlungen für den 330-Millionen-Euro-Kredit der landeseigenen Investitions- und Strukturbank (ISB) gestundet werden.

Doch diesem finanziellen Rettungsplan verweigert die EU-Wettbewerbsbehörde in Brüssel die Zustimmung. Damit ist die Landesregierung laut dem Bericht der "Rhein-Zeitung" nicht mehr Herr des Verfahrens. Über die Zukunft des Nürburgrings wird ein Insolvenzverwalter entscheiden.

Nach Informationen der Zeitung stuft die EU die beantragten Hilfsgelder erneut als unzulässige Beihilfe ein. Brüssel prüfe derzeit den Verdacht, dass insgesamt unerlaubte Beihilfen in der Höhe von 524 Millionen Euro in Rennstrecke und Freizeitkomplex geflossen seien. Das Ergebnis dieser Prüfung stehe noch aus, heißt es in dem Bericht.

Um die Rettungsbeihilfen soll es bei der letzten Sitzung der Kommission vor der Sommerpause am 25. Juli gehen. Das Infrastrukturministerium in Mainz hatte dazu zunächst nicht Stellung nehmen wollen. Der Nürburgring gehört zu 90 Prozent dem Land und zu zehn Prozent dem Landkreis Ahrweiler. Zu dem Komplex gehören neben der Rennstrecke auch ein Freizeitpark, Gaststätten und weitere touristische Einrichtungen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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