Afghanistan nach 2014 Nur 10.000 US-Soldaten bleiben
26.11.2012, 07:16 Uhr
US-Soldaten beim Tischgebet vor dem Festtagsessen in Kabul.
(Foto: AP)
Nach dem Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan sollen offenbar nur noch 10.000 US-Soldaten in dem Land bleiben. Damit setzt sich der Oberbefehlshaber der Truppen, US-General Allen, durch. Experten waren stets davon ausgegangen, dass rund 30.000 Soldaten in Afghanistan bleiben sollten.
Die US-Regierung will offenbar nach dem Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan Ende 2014 rund 10.000 Soldaten am Hindukusch belassen. Unter Berufung auf nicht namentlich genannte ranghohe US-Regierungsmitarbeiter berichtete die Zeitung "Wall Street Journal", dass die Pläne den Forderungen des US-Oberkommandierenden in Afghanistan, General John Allen, entsprächen.
Allen hatte eine Truppenstärke von 6000 bis 15.000 Soldaten empfohlen, wie die Zeitung weiter berichtete. Experten gingen jedoch davon aus, dass für die Erfüllung der Aufgaben nach 2014 etwa 30.000 Soldaten nötig seien. Die US-Soldaten sollen afghanische Truppen ausbilden und gegen Extremisten vorgehen.
Derzeit sind rund 67.000 US-Soldaten in Afghanistan stationiert, hinzu kommen 37.000 Nato-Soldaten und insgesamt 337.000 afghanische Soldaten und Polizisten. Mitte November begannen die USA und die afghanische Regierung mit Gesprächen über die nach dem Abzug 2014 in Afghanistan verbleibenden US-Truppen. Präsident Hamid Karsai ist dem Vernehmen nach bereit, US-Soldaten im Land weiter zu belassen. Nach Informationen des "Wall Street Journal" ist jedoch eine der Kernforderungen Karsais, dass die US-Soldaten afghanischer Gerichtsbarkeit unterstellt werden.
Quelle: ntv.de, AFP