Politik

Breite Sorge wegen Ukraine-Krise Nur ein Viertel glaubt, dass Impfpflicht kommt

Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Impfpflicht gegen Corona. Allerdings glauben nur 24 Prozent, dass sie auch kommt.

Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Impfpflicht gegen Corona. Allerdings glauben nur 24 Prozent, dass sie auch kommt.

(Foto: dpa)

Die Zustimmung zur Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ist unverändert hoch. Trotz der jüngsten Debatten befürwortet auch eine klare Mehrheit der Unionsanhänger die Impfpflicht in Kliniken und Pflegeeinrichtungen.

Trotz der kontroversen Diskussion zwischen den Parteien über die Impfpflicht gibt es unverändert eine breite Mehrheit für die Einführung einer solchen Maßnahme. 66 Prozent der Deutschen sprechen sich in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer für eine allgemeine Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen aus. 30 Prozent sind dagegen.

Eine Mehrheit für eine generelle Impfpflicht gibt es unter den Anhängern aller Parteien mit Ausnahme der AfD. Von den Anhänger der SPD sind 79 Prozent dafür, von den Grünen-Anhängern sind es 73 Prozent, die Anhänger der Union sind zu 71 Prozent dafür, die FDP-Anhänger zu 67 Prozent und bei den Anhängern der Linken sind es 59 Prozent. 27 Prozent der AfD-Anhänger sprechen sich für eine allgemeine Impfpflicht aus.

Im Vergleich zu einer Umfrage vor zwei Wochen ist die Zustimmung zu einer Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen stabil geblieben. Am 31. Januar hatten sich ebenfalls 66 Prozent der Deutschen dafür ausgesprochen. Am 24. Januar waren es 69 Prozent, am 17. Januar 73 Prozent.

Weiter rückläufig ist allerdings der Anteil der Bundesbürger, die glauben, dass eine allgemeine Impfpflicht auch tatsächlich eingeführt wird. Dieser Wert fiel in den vergangenen zwei Wochen von 35 auf jetzt 24 Prozent. 71 Prozent (plus 12 Prozentpunkte) gehen mittlerweile davon aus, dass es zu keiner allgemeinen Impfpflicht kommen wird.

Auch Unionsanhänger für Impfpflicht in Kliniken

Eine Mehrheit der Deutschen ist auch der Ansicht, dass die bereits beschlossene Impfpflicht für Personal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen umgesetzt werden sollte. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte dies unter den derzeitigen Umständen abgelehnt. 68 Prozent sagen, die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht sollte wie beschlossen am 15. März in Kraft treten. 28 Prozent sagen, sie solle aufgrund der Schwierigkeiten bei der Umsetzung wieder aufgehoben werden.

Auch unter den Anhängern der Unionsparteien spricht sich eine deutliche Mehrheit für die Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht aus. Für eine Aufhebung sind mit 69 Prozent mehrheitlich nur die AfD-Anhänger. 27 Prozent der AfD-Anhänger sind für diese Regelung. Dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht wie beschlossen in Kraft treten sollte, sagen 82 Prozent der SPD-Anhänger, 84 Prozent der Grünen-Anhänger, 63 Prozent der FDP-Anhänger, 64 Prozent der Anhänger der Union und 57 Prozent der Linken-Anhänger.

Mehrheit der Deutschen beunruhigt wegen Ukraine-Krise

Eine große Mehrheit der Bundesbürger (90 Prozent) ist derweil aufgrund der aktuellen Auseinandersetzungen zwischen der NATO und Russland wegen der Ukraine-Krise weiterhin sehr (43 Prozent) oder etwas (47 Prozent) beunruhigt. Nur wenige (8 Prozent) beunruhigt der aktuelle Konflikt überhaupt nicht. Überdurchschnittlich häufig davon nicht beunruhigt zeigen sich die Anhänger der AfD (32 Prozent).

Mit dem bisherigen Umgang der Bundesregierung mit der Ukraine-Krise sind aktuell mit 29 Prozent etwas mehr Bundesbürger zufrieden als in der Vorwoche (23 Prozent). Knapp zwei Drittel (66 Prozent) sind jedoch weiterhin weniger oder gar nicht zufrieden damit, wie die Bundesregierung die Ukraine-Krise handhabt. Zufrieden mit dem Agieren der Bundesregierung in der Ukraine-Krise ist nur eine Mehrheit der SPD-Anhänger (58 Prozent) und der Anhänger der Grünen (54 Prozent).

29 Prozent der Bundesbürger und damit sieben Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche sind der Ansicht, dass die Bundesregierung von ihrer ablehnenden Haltung abrücken und die Ukraine mit Waffenlieferungen unterstützen sollte. Eine Mehrheit von 61 Prozent (8 Punkte weniger) spricht sich weiterhin gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine aus.

Die Daten zu Meinungen zur Corona-Pandemie und zur Ukraine-Krise wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 11. bis 14. Februar erhoben. Datenbasis: 1004 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte.

Quelle: ntv.de, hvo

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen