Ein Vierteljahrhundert nach dem "Triumph der Deutschen" sind die Ereignisse aus dem Herbst 1989 auch jenseits des Atlantiks unvergessen: Im Weißen Haus gedenkt Präsident Obama der Toten - und nutzt das Jubiläum zu einem Fingerzeig Richtung Russland.

US-Präsident Barack Obama hat die Bilder des Berliner Mauerfalls vor 25 Jahren nach eigenen Worten noch gut in Erinnerung. "Wie viele Amerikaner werde ich die Szenen der Ostberliner, die mutig die Straßen einnehmen, an den Wächtern vorbeidrängen und die Mauer einreißen, die sie so lang von Familie, Freunden und der freien Welt trennte, nie vergessen", sagte er.

"Ihr Triumph war eine Würdigung all derer, die über die Jahrzehnte ihr Leben bei dem Versuch verloren, in die Freiheit zu entkommen", heißt es in der Mitteilung des Weißen Hauses weiter. Das vereinte Deutschland habe heute eine führende Rolle in Europa und der Welt. Die Vereinigten Staaten seien daher "stolz, unsere deutschen Freunde zu unseren stärksten Verbündeten zu zählen".

Vision eines "ungeteiltes Europas"

Die Spaltung Europas hält Obama allerdings auch ein Vierteljahrhundert nach dem Fall der Berliner Mauer noch immer nicht ganz überwunden. "Russlands Vorgehen gegen die Ukraine erinnert uns daran, dass wir mehr arbeiten müssen, um unsere gemeinsame Vision eines ungeteilten, freien und in Frieden lebenden Europas voll zu realisieren", sagte Obama.

Die Lektion des 9. November 1989 sei dennoch, dass "Mauern und unterdrückerische Regime für einige Zeit andauern mögen, am Ende aber nicht dem Wunsch nach Freiheit und Würde standhalten könnten, der in jedem menschlichen Herzen brennt". Obama erklärte, dass er im Namen seiner Landsleute mit den Deutschen den 25. Jahrestag des Mauerfalls begehe.