Vorkehrungen zum Schutz der Bürger Obama lässt Reaktoren überprüfen
17.03.2011, 22:02 Uhr
Obama: Wir haben die Pflicht, aus Katastrophen zu lernen.
(Foto: AP)
US-Präsident Obama lässt alle Atomkraftwerke in den USA überprüfen - obwohl sie nach seinen Worten "sicher" sind. Aber angesichts einer solchen Krise wie in Japan hätten die USA die Pflicht, "aus diesem Ereignis zu lernen".
US-Präsident Barack Obama hat angesichts der Nuklearkatastrophe in Japan eine "umfassende" Sicherheitsüberprüfung für die amerikanischen Reaktoren angeordnet. Die US-Atomkraftwerke seien in der Vergangenheit "intensiv geprüft" und für sicher befunden worden, für alle möglichen "extremen" Fälle, sagte Obama im Rosengarten des Weißen Hauses. "Aber wenn wir eine Krise wie die in Japan sehen, haben wir eine Verpflichtung, aus diesem Ereignis zu lernen."
Obama sagte, er sei "tief besorgt". Die beschädigten Reaktoren in Fukushima stellten für Menschen in der Umgebung ein "bedeutendes Risiko" dar. Es liege in der Verantwortung der US-Regierung, "umsichtige" Vorkehrungen zum Schutz von US-Bürgern vor Ort zu treffen.

20 Prozent des Energieaufkommens in der USA basieren auf Atomkraft. Obama, hier bei seinem Statement im Rosengarten, will alle Reaktoren prüfen lassen.
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Die Washingtoner Regierung hatte am Mittwoch allen Amerikanern nahe gelegt, das Gebiet im Umkreis von 80 Kilometern um Fukushima zu verlassen. Wer dies nicht könne, solle sich nicht im Freien aufhalten. Außerdem begannen die USA am Donnerstag damit, Amerikaner auf freiwilliger Basis aus Nordjapan auszufliegen. Weitere Evakuierungsflüge sollen folgen.
Obama betonte, dass alles getan werde, um die Lage in Japan genau zu verfolgen. Er versicherte zugleich, dass für die USA kein Risiko bestehe. Es sei nicht zu erwarten, dass "Radioaktivität in schädlichen Ausmaßen" die US-Territorien im Pazifik oder gar das amerikanische Festland erreiche.
Der Präsident kündigte außerdem Bemühungen "rund um die Uhr" an, um dem Verbündeten Japan zu helfen. Er versicherte, dass sich das Land voll auf die USA verlassen könne: "Das japanische Volk ist in dieser Zeit ... der Trauer nicht allein."
Kurz zuvor hatte Obama auch in der japanischen Botschaft in Washington offiziell sein Beileid bekundet. Er trug sich in ein Kondolenzbuch für die Erdbeben- und Tsunami-Opfer ein und sprach von einer "enormen Tragödie", die den Amerikanern "das Herz zerreißt". Er sei sich angesichts "der Stärke und Weisheit" des japanischen Volkes aber sicher, "dass Japan sich erholen und ... aus der Krise stärker denn je hervorgehen wird", schrieb Obama.
Quelle: ntv.de, dpa