Politik

Außenpolitisches Urteil Obama "von Anfang an richtig"

Barack Obama wäre ein solider Oberbefehlshaber der USA, sagt sein Kollege, Senator Evan Bayh, während Obama den Nahen Osten und Europa bereist. Bayh bezeichnet die deutsch-amerikanischen Beziehungen als besonders eng, er gilt in den USA als möglicher Kandidat für das Vizepräsidentenamt neben Obama.

Christian Wilp: Senator Bayh, warum glauben Sie hat Senator Obama ausgerechnet Berlin und damit Deutschland als einzigen öffentlichen Auftrittsort während seiner einwöchigen Reise ausgewählt?

Evan Bayh: Deutschland ist einer unserer engsten Verbündeten. Wir haben in Fragen der Nationalen Sicherheit zusammengearbeitet und auch in wirtschaftlichen Fragen. Berlin ist natürlich auch der Ort historischer Reden von ehemaligen Präsidenten gewesen, wie zum Beispiel Kennedy und Reagan. Es ist daher logisch für ihn, dort hinzugehen.

Glauben Sie, dass in unserer heutigen Welt die transatlantischen Beziehungen immer noch bedeutend sind?

Ich glaube, sie sind wichtiger denn je, allein wegen der Globalisierung der Weltwirtschaft. Wir haben in den Fragen Sicherheit und Terrorismus gesehen, dass transatlantische Kooperationen notwendig sind. Gute Beziehungen beizubehalten, zusammenzuarbeiten, um unseren gemeinsamen Werten und Interessen nachzugehen, ist heute wichtiger, als es in der Vergangenheit war.

Auch wenn die Reise noch nicht vorbei ist - glauben Sie, dass Obama in dieser Woche seine Glaubwürdigkeit in Fragen der Außenpolitik gerade im Vergleich zu Senator McCain bewiesen hat?

Ja, das glaube ich. Wir haben gesehen, dass seine Beurteilung dieser Dinge von Anfang an richtig war. Nun fangen andere an, diese Ansicht zu teilen. Wenn wir seinem Rat gefolgt wären, hätten wir heute keinen Krieg im Irak. Er hat für mehr Soldaten in Afghanistan plädiert, um die dortige Situation zu stabilisieren. Jetzt schließt sich Senator McCain dieser Ansicht an. Was die Zukunft im Irak betrifft, so spricht selbst Präsident Bush inzwischen von einer zeitlichen Begrenzung und einem Zeitplan, so wie es Senator Obama gefordert hatte. In Bezug auf den Iran hat Obama einen Dialog empfohlen. Inzwischen hat die Bush-Administration auch diesen Punkt übernommen. Ich glaube, die Leute können nun sein Urteilsvermögen erkennen, sie können ihn auf der Weltbühne sehen. Sie sehen, dass er ein solider Oberbefehlshaber für unser Land sein kann.

Politische Beobachter in Washington spekulieren, dass Sie der Vizepräsidentschaftskandidat von Senator Obama werden?

(Bayh lacht) Nun, das zeigt ja, dass man politischen Kommentatoren nicht trauen kann. Ich vertraue darauf, dass Senator Obama diese Entscheidung fällen wird, und wir werden sehen, was er macht.

Quelle: ntv.de

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