Politik

Wahlen in England und Wales Ohrfeige für Brown

Bei den Kommunalwahlen in England und Wales hat die Labour-Partei von Premierminister Gordon Brown schwere Verluste hinnehmen müssen. Die britische Rundfunksgesellschaft BBC meldete unter Berufung auf die Endresultate mit Ausnahme der Hauptstadt London, Labour habe 331 Sitze in den insgesamt 159 zur Wahl stehenden Gemeinderäten verloren, die konservativen Tories hätten dagegen 256 Sitze hinzugewonnen. Von ursprünglich 27 habe Labour jetzt nur noch in 18 Gemeinderäten eine Mehrheit, die Konservativen dagegen kontrollieren 65 statt vorher zwölf der Lokalparlamente.

Wie der Sender unter Berufung auf eigene Berechnungen weiter berichtete, dürften die oppositionellen Tories landesweit auf rund 44 Prozent der Stimmen kommen. Labour erhält demnach nur 24 Prozent und liegt damit noch einen Prozentpunkt hinter den Liberaldemokraten (25 Prozent). Für Labour wäre es das schlechteste Ergebnis in 40 Jahren.

"Keine Gefahr für Brown"

Trotz der deutlichen Verluste wollte Labour-Fraktionschef Geoff Hoon das Ergebnis nicht als Gefahr für Zukunft von Parteichef und Premierminister Brown werten. Es gibt "keine Krise", sagte Hoon der BBC. "Dies ist nichts, was die grundsätzliche Stabilität der Regierung beeinträchtigen könnte."

Der konservative Politiker William Hague sprach von einer "außergewöhnlichen" Nacht für die Tories. "Dies könnte der geringste Stimmenanteil für Labour in der jüngeren Geschichte der Kommunalwahlen sein. Das ist ein großer Schritt vorwärts."

Warten auf den "Roten Ken"

Auch in der Hauptstadt London wird eine Labour-Niederlage immer wahrscheinlicher. Die Fernsehsender Sky News und BBC sowie die Londoner Abendzeitung "Evening Standard" berichteten, dass der Kandidat der Konservativen Partei, Boris Johnson, in der Mehrzahl der Wahlkreise so gut wie uneinholbar vorn liege.

In London war der 43-jährige Journalist und Talkshow-Gastgeber Johnson anfangs scheinbar als Außenseiter gestartet, hatte jedoch gegen den offenkundig amtsmüden Labour-Bürgermeister Ken Livingstone (62) immer mehr aufgeholt. Der "rote Ken", wie der 62-Jährige wegen seiner linken Überzeugungen genannt wird, hatte seit dem Jahr 2000 zwei Londoner Wahlen gewonnen.

Quelle: ntv.de

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