Politik

Auftakt im Jüdischen Museum Olmert besucht Deutschland

Mit einem Besuch im Jüdischen Museum in Berlin hat Israels Ministerpräsident Ehud Olmert seinen Besuch in Deutschland begonnen. Dabei lobte er das deutsche Gedenken an die Judenvernichtung im Zweiten Weltkrieg. "Wir hoffen, dass dieser Ort eine ewige Erinnerung an das Geschehene ist und eine Botschaft der Hoffnung für eine blühende Zukunft des jüdischen Volkes", sagte der 62-Jährige.

Olmerts Besuch, für den in Berlin die höchste Sicherheitsstufe gilt, soll die ersten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen vorbereiten, die am 18. März aus Anlass des 60. Unabhängigkeitstages des jüdischen Staates in Jerusalem geplant sind. Sie sollen Auftakt sein für jährliche Beratungen und eine engere Zusammenarbeit. Unter anderem ist ein gemeinsames Wissenschaftsjahr vorgesehen.

Mehr Druck

Olmert war am Sonntagabend in der Hauptstadt eingetroffen und wird am Dienstag neben Bundeskanzlerin Angela Merkel auch Bundespräsident Horst Köhler und Bundestagspräsident Norbert Lammert treffen. Wie bei seinem ersten Besuch im Dezember 2006 will Olmert die Bundesregierung auffordern, mehr Druck im Atomkonflikt mit dem Iran auszuüben, auch auf bilateraler Ebene.

Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner des Irans und sitzt in der Runde der sechs Staaten, die zuletzt eine moderate Verschärfung der Sanktionen auf den Weg gebracht haben. Israel liegt in Reichweite iranischer Waffen. Olmert hat wiederholt deutlich gemacht, dass seine Regierung keine atomare Aufrüstung des Landes hinnehmen werde. Israel besitzt Experten zufolge selbst Atomwaffen.

Merkel drängt auf Fortschritte im Nahost-Friedensprozess. Deutschland werde alles in seiner Macht Stehende tun, um die jüngst nach siebenjähriger Pause wieder aufgenommenen Friedensgespräche zu unterstützen, sagte sie vor dem Treffen.

H öchste Sicherheitsvorkehrungen

Olmerts Besuch ist begleitet von höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Vor dem Jüdischen Museum im Stadtteil Kreuzberg waren Scharfschützen postiert, die Straße vor dem barockem Altbau und dem Neubau des Architekten Daniel Libeskind war komplett gesperrt. Die Polizei überwachte von Hochhausdächern und aus einem Hubschrauber die Umgebung. Das Museum war für das Publikum geschlossen, nur wenige Kameras und Fotoreporter waren zugelassen.

Quelle: ntv.de

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