Politik

"Ich werde als freier Mann gehen" Olmert plädiert auf unschuldig

In Jerusalem geht der Korruptionsprozess gegen den ehemaligen Ministerpräsidenten Olmert weiter. Ihm wird unter anderem Betrug, Fälschung von Unterlagen und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Rund 280 Zeugen sollen gehört werden.

Olmert im Gerichtsgebäude.

Olmert im Gerichtsgebäude.

(Foto: AP)

Nach sechsmonatiger Unterbrechung ist in Israel der Betrugsprozess gegen den ehemaligen Ministerpräsidenten Ehud Olmert fortgesetzt worden. Olmert beteuerte erneut seine Unschuld, bevor den Gerichtssaal in Jerusalem betrat. Er werde das Gericht nach Prozessende als "unschuldiger Mann" verlassen, erklärte er vor Journalisten. Olmert, dem Betrug, Vertrauensmissbrauch, Verwendung von Fälschungen und Steuerflucht zur Last gelegt werden, hatte bereits im Dezember auf nicht schuldig plädiert. Nach Einschätzung seines Anwalts wird der Prozess mehrere Monate dauern, insgesamt sollen rund 280 Zeugen gehört werden.

Es ist das erste Mal, dass ein israelischer Ex-Regierungschef in einem derartigen Verfahren vor Gericht steht. Olmert war im September 2008 als Regierungschef und als Chef der Kadima-Partei zurückgetreten, nachdem die Polizei empfohlen hatte, ihn in der Betrugsaffäre anzuklagen.

Der 64-Jährige soll über einen Zeitraum von etwa 15 Jahren mehrfach illegale Gelder von dem jüdischen US-Geschäftsmann Morris Talansky unter anderem zur Finanzierung von Wahlkämpfen angenommen haben. Als Bürgermeister von Jerusalem zwischen 1993 und 2003 sowie als Industrie- und Handelsminister zwischen 2003 und 2006 soll er außerdem Dienstreisen mehrfach abgerechnet haben. Ein weiterer Anklagepunkt betrifft einen Fall von Vetternwirtschaft im Jerusalemer Investitionszentrum. Im Falle einer Verurteilung könnte Olmert ins Gefängnis kommen.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen