Entschädigung für Leid in Abu Ghraib Opfer erhalten Millionen US-Dollar
09.01.2013, 20:47 Uhr
In diesem Gefängnis wurden die Häftlinge misshandelt.
(Foto: AP)
An den Misshandlungen an Häftlingen im irakischen Gefängnis Abu Ghraib waren nicht nur die bereits verurteilten US-Soldaten beteiligt. Sondern auch Dolmetscher. Einer ihrer Arbeitgeber zahlt nun an 71 Opfer mehrere Millionen Dollar.
Nach dem Misshandlungsskandal im irakischen Kriegsgefängnis Abu Ghraib hat ein Dienstleister der US-Armee zum ersten Mal eine Entschädigung an frühere Häftlinge gezahlt. In einer außergerichtlichen Einigung wurde 71 Ex-Gefangenen eine Summe von insgesamt 5,3 Millionen Dollar, umgerechnet rund 4 Millionen Euro zugesprochen, berichtet die "New York Times".
Die Kläger hatten in Abu Ghraib und anderen US-Kriegsgefängnissen im Irak gesessen und den Dolmetschern des Militär-Subunternehmens vorgeworfen, die Gefangenen selbst misshandelt oder den Missbrauch durch US-Soldaten gutgeheißen zu haben.
Die Fotos von den Misshandlungen waren 2004 um die Welt gegangen. Sie fachten den irakischen Widerstand gegen die amerikanische Besetzung zusätzlich an. Wegen des Abu-Ghraib-Skandals waren sieben US-Soldaten angeklagt und verurteilt worden.
Die Einigung der Kläger mit dem Subunternehmen wurde bereits im Oktober erzielt. Sie kam jetzt durch den Finanzbericht des Militär-Dienstleisters Engility Holdings ans Licht. Weder Klägeranwälte noch Unternehmensvertreter wollten den Fall kommentieren. Ein weiterer Prozess, bei dem vier frühere Gefangene klagen, soll noch in diesem Jahr verhandelt werden.
Quelle: ntv.de, dpa