Politik

Von der Leyens Bundeswehrpläne Opposition fragt nach der Finanzierung

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Geht es nach Ursula von der Leyen, dann soll im Umfeld der Bundeswehr mehr Kindergeschrei zu vernehmen sein. Allerdings kosten familienfreundlichere Streitkräfte auch mehr Geld. Woher soll es kommen? Grüne und Linke verlangen eine Antwort.

Die "Mutter der Kompanie" will die Bundeswehr zu einem attraktiven Arbeitgeber machen.

Die "Mutter der Kompanie" will die Bundeswehr zu einem attraktiven Arbeitgeber machen.

(Foto: dpa)

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen erntet mit ihrem Vorstoß zu einer familienfreundlicheren Bundeswehr bei der Opposition Kritik. "Die Umsetzung der Maßnahmen wird viel Geld kosten, das bislang nicht im Verteidigungshaushalt zur Verfügung steht", sagte der Grünen-Verteidigungspolitiker Tobias Lindner dem "Handelsblatt": "Die Ministerin muss sagen, wie sie das finanzieren will."

Allein ein flächendeckendes Kita-Angebot koste eine zweistellige Millionensumme, schätzt Lindner, der auch im Haushaltsausschuss der Bundestags sitzt. Für flexiblere Arbeitszeiten sei zudem die Einstellung zusätzlichen Personals notwendig. Auch die Fraktion der Linkspartei hatte sich bereits kritisch geäußert.

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Muss die Bundeswehr mehr für Familien tun?

Dagegen hatte neben dem Koalitionspartner SPD auch der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus die Initiative begrüßt. Gerade weil der Militärdienst immer auch von persönlichen Härten geprägt sei, müsste das Möglichste getan werden, um das Arbeitsumfeld familienfreundlich zu gestalten, sagte der FDP-Politiker dem "Handelsblatt".

Von der Leyen selbst verteidigte ihren Vorstoß, mit dem sie sich deutlich von ihrem Vorgänger Thomas de Maizière absetzt. "Das ist eine Agenda, die überfällig ist", sagte die CDU-Politikerin im ZDF. Andere Themen - etwa auch die skandalträchtige Rüstungsbeschaffung - kämen automatisch auf sie zu.

Drei- oder Viertagewoche

Künftig sollen Soldaten nach dem Willen der Ministerin ganz selbstverständlich Teilzeitmöglichkeiten nutzen können, etwa die Option einer Drei- oder Viertagewoche in einer Familienphase, ohne Karriererückschritte. "Ich denke auch an Lebensarbeitszeitkonten, auf die Überstunden eingezahlt werden und von denen Freizeiten abgehoben werden können, sei es für die Betreuung von kleinen Kindern oder alter Eltern", hatte sie in der "Bild am Sonntag" erklärt.

Die häufigen Versetzungen der Soldaten will von der Leyen auf das Notwendige begrenzen. Als eine der ersten Maßnahmen plant von der Leyen den Ausbau der Kinderbetreuung in den Kasernen. Für die Betreuung in Randzeiten sollte stärker mit flexiblen Tagesmüttern gearbeitet werden.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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