Politik

Thailand-Krise spitzt sich zu Opposition soll hungern

Die thailändische Regierung rückt von ihrer Kompromissbereitschaft ab und droht den Demonstranten mit einer Nahrungsmittelblockade. Die Opposition zeigt sich unbeeindruckt.

Seit Wochen demonstrieren Anhänger der Opposition in Thailands Hauptstadt.

Seit Wochen demonstrieren Anhänger der Opposition in Thailands Hauptstadt.

(Foto: REUTERS)

Thailands Regierung will tausende in Bangkok demonstrierende Regierungsgegner regelrecht aushungern. Ab Mitternacht sollte die Zufahrt zu dem von ihnen besetzten Geschäftsviertel für Essenslieferungen gesperrt werden, Wasser und Strom sollten abgedreht werden, kündigte der Chef der Einsatzleitung, Sansern Kaewkamnerd an. Auch die Handy-Signale sollten gestört werden.

Derweil berichtete der öffentliche Rundfunk, Regierungschef Abhisit Vejjajiva habe sein Angebot von vorgezogenen Wahlen im November zurückgezogen.

Das Oppositionsbündnis UDD zeigte sich davon unbeeindruckt. Die Rothemden hätten in dem besetzten Gebiet seit Langem eigene Generatoren, hieß es. Man werde "bis zum Tod" kämpfen, sagte ein UDD-Anführer. Die Regierung hat ähnliche Drohungen bereits mehrfach nicht in die Tat umgesetzt. Die Armee betonte, dass sie keine gewaltsamen Einsätze plane.

Festnahmen drohen

Die Demonstranten müssen sich von nun an wohl auf knappe Ressourcen einstellen.

Die Demonstranten müssen sich von nun an wohl auf knappe Ressourcen einstellen.

(Foto: REUTERS)

Das Angebot vorgezogener Wahlen war Kernstück von Abhisits Kompromissvorschlag zur Lösung der seit Mitte März andauernden Krise. Die UDD hatte das eigentlich akzeptiert. Doch verweigerten sie den schon sicher geglaubten Abzug aus dem Geschäftsviertel, weil der stellvertretende Regierungschef sich nicht der Polizei gestellt hat.

Suthep Thaugsuban war für einen blutigen Einsatz der Sicherheitskräfte am 10. April verantwortlich, bei dem 25 Menschen ums Leben gekommen waren. Suthep hatte sich zwar einer Vernehmung durch die Sonderermittlungsbehörde gestellt, doch war das den Demonstranten nicht genug. Den 24 Anführern der UDD drohen Festnahmen, wenn sie das besetzte Viertel verlassen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen