Politik

Ost-West-Streit am Bau "Ost-Arbeitgeber sind schuld"

Der drohende Streik in der Baubranche spaltet das Arbeitgeberlager in Ost und West. Der Präsident der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsvereinigung Bauindustrie, Josef Zantis, sagte der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung", nicht die Gewerkschaften seien das Problem, "die ostdeutschen Verbände sind es".

Diese seien zu keinerlei Lohnerhöhung bereit gewesen, wodurch es im Arbeitgeberlager zu einer untragbaren Spaltung gekommen sei. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (BAU) begann unterdessen mit ersten Warnstreiks. Die Schlichtungsgespräche im Baugewerbe waren am Samstag gescheitert, die Mitglieder der IG BAU sollen vom kommenden Montag an über einen Arbeitskampf entscheiden. Damit droht der erste bundesweite Streik in der Branche seit mehr als 50 Jahren.

Die Gewerkschaft hatte eine Angleichung der Ostlöhne an Westniveau gefordert. Laut Zantis liegen die Löhne in den neuen Ländern um 20 bis 30 Prozent unter Westniveau. Diesen Kostenvorteil spielten ostdeutsche Baufirmen auch bei Ausschreibungen im Westen konsequent aus, erklärte er. Angesichts der katastrophalen Auftragslage sei dies ein großes Problem.

In Ostdeutschland seien rund 25 Prozent der Bauarbeiter gewerkschaftlich organisiert, während es im Westen rund 55 Prozent seien. Deshalb bestehe die Gefahr, dass ein Streik vor allem westdeutsche Betriebe treffen werde und damit jene, die sich zuvor stark um einen friedlichen Tarifabschluss bemüht hätten, sagte Zantis.

Quelle: ntv.de

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