Politik

Angleichung geht langsam voran Ostdeutsche häufiger arm

In Ostdeutschland sind die Einkommen noch immer geringer.

In Ostdeutschland sind die Einkommen noch immer geringer.

(Foto: dpa)

Auch wenn Deutschland die Euro-Krise besser meistert als andere Länder, gibt es hierzulande durchaus Menschen, die wirtschaftliche Not leiden. Die Statistik belegt, dass die Gefahr für Menschen in Ostdeutschland noch immer größer ist als in Westdeutschland.

Im Osten Deutschlands sind noch immer mehr Menschen von Armut bedroht als im Westen. Fast jeder Fünfte (19,7 Prozent) in den neuen Bundesländern galt 2012 als arm, in der alten Bundesrepublik war es etwa jeder Siebte (14,0 Prozent), wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Am niedrigsten war das Armutsrisiko in Baden-Württemberg (11,1 Prozent) und Bayern (11,2). Am höchsten war es im westdeutschen Stadtstaat Bremen (23,1), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (22,9).

Am unteren Ende befanden sich zudem Berlin (21,2), Sachsen-Anhalt (20,9), Sachsen (18,9) und Brandenburg (18,3). Zu den Bundesländern mit einer relativ geringen Armutsgefährdung zählten dagegen auch Hessen (13,2) und Schleswig-Holstein (14). Generell besonders betroffen waren Großstädte. Die höchsten Risikoquoten verzeichneten 2012 demnach Dortmund (26,4), Duisburg (25,1), Hannover (22,4), Berlin (21,2) und die Stadt Bremen (22,3).

Der Unterschied zwischen Ost und West ist aber seit dem ersten Jahr der Erhebung 2005 kleiner geworden. Vor acht Jahren galten 20,4 Prozent der Ostdeutschen und 13,2 Prozent der Westdeutschen als armutsgefährdet. Berlin zählt in der Erhebung zu den neuen Ländern.

Armut schwer messbar

Relative Armut beginnt in Deutschland bei einem Monatseinkommen von 869 Euro netto für einen Single und bei 1826 Euro für eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren. Die Statistiker sprechen von Armutsgefährdung, Armutsrisiko oder relativer Armut, messen absolute Armut aber nicht.

Grundlage der Berechnungen ist die Definition der Europäischen Union, nach der Menschen als armutsgefährdet gelten, die in dem Jahr der Erhebung weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung zur Verfügung haben.

Quelle: ntv.de, dpa

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