Politik

Bericht zum Stand der Deutschen Einheit Ostdeutsche wandern nicht mehr aus

Der versprochene Aufschwung Ost ist nicht überall angekommen.

Der versprochene Aufschwung Ost ist nicht überall angekommen.

(Foto: dpa)

Erstmals ziehen 2012 genauso viele Westdeutsche in den Osten wie umgekehrt. Dennoch kämpfen die neuen Länder weiter mit alten Problemen: Die Wirtschaft ist deutlich schwächer als im Westen und es gibt mehr Arbeitslose.

Ostdeutsche wandern kaum noch in den Westen aus. Das geht aus dem jährlichen Bericht zum Stand der Deutschen Einheit hervor, über den das Bundeskabinett am heutigen Mittwoch berät. Die neuen Bundesländer werden dennoch in Zukunft weiterhin mit ihrer demografischen Entwicklung zu kämpfen haben. Zwar sind im Jahr 2012 erstmals seit der Wiedervereinigung ungefähr so viele Menschen von West- nach Ostdeutschland gezogen wie umgekehrt. Der Osten wird künftig trotzdem besonders von Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung betroffen sein.

Wirtschaftlich sind die neuen Länder - trotz einiger Fortschritte - nach wie vor im Rückstand. Das Bruttoinlandsprodukt der ostdeutschen Bundesländer pro Einwohner ist in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, liegt aber noch immer deutlich unter dem Westniveau. Die Arbeitslosenquote in Ostdeutschland sank 2012 auf den niedrigsten Stand seit 1991. Sie war trotzdem noch fast doppelt so hoch wie die der alten Bundesländer.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Wolfgang Tiefensee, kritisierte den Bericht. "Die Lyrik des Berichts entspricht nicht immer den harten Fakten", sagte Tiefensee kurz vor der Vorlage des Papiers der "Berliner Zeitung". "Die Wirtschaftskraft der ostdeutschen Flächenländer liegt bei 71 Prozent des westdeutschen Niveaus", sagte Tiefensee. Der Aufbau Ost sei kein Selbstläufer. "Wir brauchen endlich eine aktive Wirtschaftspolitik für strukturschwache Regionen - in Ost- und Westdeutschland."

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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