Thailand vor Machtwechsel PPP will Regierung bilden
24.12.2007, 08:20 UhrDie von Gefolgsleuten des gestürzten thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra gebildete Partei PPP will die neue Regierung des südostasiatischen Landes bilden. Die PPP habe die Unterstützung kleinerer Parteien gewonnen, um mit ihnen eine Koalition zu bilden, sagte PPP-Generalsekretär Surapong Suebwonglee einen Tag nach der Wahl.
Die PPP kommt nach dem Endergebnis der Wahl vom Sonntag auf 232 Mandate und hat damit die absolute Mehrheit knapp verfehlt. Ihr Hauptgegner, die Demokratische Partei, gewann nur 165 Sitze.
Das Militär hatte Thaksin im Herbst 2006 von der Macht vertrieben und dürfte eine Regierung unter Führung der Demokraten bevorzugen. Beobachtern zufolge könnte die von der Armee ernannte jetzige Regierung die PPP durch den Ausschluss von Kandidaten wegen Wahlbetrugs außer Gefecht setzen.
750 Beschwerden
Die Wahlkommission erklärte am Sonntag, es seien mehr als 750 Beschwerden eingegangen, 157 davon würden ernst genommen. Es war zunächst unklar, in wie vielen Fällen die Klagen zum Ausschluss von PPP-Kandidaten führen könnten.
Thaksin war aus seinem Exil in London nach Hongkong gereist, um von dort aus die Wahl zu verfolgen. Er wolle am 14. Februar nach Thailand zurückkehren, hieß es. Gegen ihn laufen in seiner Heimat Klagen wegen Korruption. Das Militär hatte nach dem Putsch eine neue Verfassung schreiben lassen, die kleine Parteien fördert.
Die US-Regierung hat den Verlauf der Parlamentswahlen begrüßt. "Wir gratulieren dem thailändischen Volk zu diesem entscheidenden Schritt, um zu einer gewählten Regierung zurückzukehren", sagte der Sprecher des US-Außenamts, Sean McCormack. Die US-Regierung rufe alle Seiten auf, das Ergebnis der Abstimmung anzuerkennen.
Quelle: ntv.de