Kaschmir-Konflikt Pakistan beschuldigt Indien
12.09.2002, 22:32 UhrDer pakistanische Staatschef Pervez Musharraf hat seinen Auftritt vor der UN-Vollversammlung zu einer Abrechnung mit dem verfeindeten Nachbarland Indien genutzt. Neu Delhi benutze den internationalen Kampf gegen den Terrorismus, um die Unabhängigkeitsbestrebungen der Moslems in der umstrittenen Kaschmir-Region zu bekämpfen, sagte Musharraf am Donnerstag in New York. Außerdem versuche Indien, mit Terrorismus-Beschuldigungen einen Keil zwischen Pakistan und seine Verbündeten zu treiben.
Musharraf beschuldigte Indien zudem, die Wahlen in der kommenden Woche im indischen Teil von Kaschmir "erneut zu manipulieren". Wahlen "unter indischer Besatzung" würden den Friedensbemühungen für die Region einen Rückschlag versetzen. Die Menschen im indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir müssten das Recht haben, "ihre Zukunft selbst zu bestimmen".
Am Montag beginnen im indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir die auf vier Runden angesetzen Regionalwahlen. Indien weigert sich bislang, ausländische Beobachter zu dem Urnengang zuzulassen.
Islamische Extremisten hatten im Vorfeld mit Anschlägen auf Kandidaten und Wähler gedroht und angekündigt, die Wahlen zu boykottieren. Erst am Mittwoch waren im indischen Teil Kaschmirs sind bei Anschlägen mutmaßlich moslemischer Separatisten der Justizminister des Bundeslandes sowie 15 weitere Menschen getötet worden.
Die Rebellen kämpfen seit 1989 gewaltsam für eine Loslösung von Indien. Mehr als 35.000 Menschen wurden seither getötet. Neu Delhi wirft dem Nachbarland Pakistan vor, die Extremisten im überwiegend von Moslems bewohnten Kaschmir zu unterstützen.
Quelle: ntv.de