"Konflikt vermeiden" Pakistan sendet Signale
29.12.2008, 20:00 UhrDie pakistanische Armeeführung hat zu einer Entschärfung der Spannungen mit dem Nachbarland Indien aufgerufen. Der Chef der Streitkräfte, General Ashfaq Pervez Kiani, sagte, im "Interesse von Frieden und Sicherheit" sei es notwendig, einen Konflikt zwischen beiden Staaten zu vermeiden.
Die ohnehin angespannten bilateralen Beziehungen waren durch die Terroranschläge in Bombay mit mehr als 170 Toten vor einem Monat schwer belastet worden, da Indien Hintermänner in Pakistan für die Terrorangriffe verantwortlich macht. Indiens Außenminister Pranab Mukherjee hatte erst am Freitag China, einen engen Verbündeten Pakistans, dazu aufgerufen, Islamabad zu einem entschlossenem Handeln gegen Terroristen auf pakistanischem Staatsgebiet zu bewegen.
Kianis Stellvertreter, Stabschef Tariq Majid, erklärte, es sei Pakistans Verpflichtung "in enger Zusammenarbeit mit allen Nachbarn" Frieden und Stabilität in der Region aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig rief Majid Indien dazu auf, jegliche Provokationen zu vermeiden. Vielmehr müssten Friedensgespräche zwischen beiden Seiten zum "schnellstmöglichen Zeitpunkt" wieder aufgenommen werden.
Regelmäßig am Telefon
Medien hatten vergangene Woche unter Berufung auf das Militär in Pakistan von einer Truppenverlegung an die Grenze zu Indien berichtet. In einem Telefonat habe die pakistanische Armeeführung der indischen Seite jedoch versichert, dass es sich dabei lediglich um "Routine-Bewegungen" gehandelt habe, berichtete die indischen Nachrichtenagentur PTI. Bei dem Gespräch sei es zudem darum gegangen, "Spannungen abzubauen", sagte ein pakistanischer Armeesprecher. Die Spitzen der Streitkräfte der beiden südasiatischen Atommächte stehen in regelmäßigem Telefonkontakt.
US-Außenministerin Condoleezza Rice hat die beiden Länder vor einer Eskalation gewarnt. Darauf habe Rice in Telefonaten mit dem pakistanischen Präsidenten Asif Ali Zardari und dem indischen Außenminister Pranab Mukherjee hingewiesen, sagte Außenamtssprecher Gordon Duguid. Sie habe beide Seiten zudem aufgefordert, nichts zu unternehmen, was die ohnehin angespannte Lage zwischen den Nachbarländern verschärfen könnte.
Quelle: ntv.de