Politik

US-Luftangriff Pakistanische Soldaten getötet

Bei einem US-Luftangriff sind an der Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan mindestens elf pakistanische Soldaten getötet worden. Am frühen Mittwochmorgen sei ein Grenzposten des pakistanischen Militärs im westlichen Bezirk Mohmand angegriffen worden, erklärte Armeesprecher General Athar Abbas. Regierungschef Yousuf Raza Gilani verurteilte den Vorfall "entschieden" als "Aggression" der US-geführten Truppen in Afghanistan.

Die US-Regierung hat ihr Bedauern über den Luftangriff geäußert. "Dies ist ein bedauerlicher Vorfall. Wir betrauern den Tod pakistanischer Soldaten, die (unsere) Partner im Kampf gegen den Terrorismus sind", sagte Gonzalo Gallegos, ein Sprecher des US-Außenministeriums, in Washington.

Von Rebellen beschossen

Bereits zuvor hatte das US-Militär erklärt, dass der Luftangriff erfolgt sei, nachdem Einheiten der US-geführten Koalitionstruppen in unmittelbarer Grenznähe in Afghanistan von Rebellen beschossen worden seien.

Gallegos sagte, der Vorfall zeige, dass die Kommunikation zwischen den Koalitionskräften und der pakistanischen Seite verbessert werden müsse, um derartige Fehler in der Zukunft auszuschließen. Ein besserer Austausch über die Grenze hinweg sei enorm wichtig, erklärte der Sprecher.

"
Grundlage der Zusammenarbeit" untergraben


Der pakistanische Armeesprecher nannte den Beschuss des Grenzpostens einen "vollkommen unprovozierten und feigen" Angriff. Der Vorfall habe die "Grundlage der Zusammenarbeit sowie die Aufopferung", mit der die pakistanischen Soldaten den Kampf gegen den Terrorismus unterstützten, untergraben. Regierungschef Gilani verurteilte den Vorfall und kündigte an, er werde die "Souveränität und Würde" Pakistans verteidigen.

Das Kommando der Koalitionstruppen teilte in Kabul mit, der Angriff habe Aufständischen in der Grenzregion gegolten. Nachdem Koalitionssoldaten angegriffen worden seien, sei zur "Selbstverteidigung" eine unbemannte Drohne zum Beschuss der Angreifer eingesetzt worden. Der Vorfall werde untersucht.

Islamabad hat Washington in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen, im Kampf gegen Kämpfer des Terrornetzwerks El Kaida die Stammesgebiete im Westen Pakistans mit Raketen zu beschießen. Die Regierungen in Washington und Kabul werfen der pakistanischen Armee hingegen vor, die Augen vor dem Einsickern radikaler Islamisten aus Pakistan nach Afghanistan zu schließen.

Gefecht zwischen Pakistan und Afghanistan

Nach Armeeangaben hatten sich pakistanische Einheiten am Dienstagabend ein Feuergefecht mit Soldaten der afghanischen Armee geliefert, die unberechtigt auf pakistanisches Gebiet vorgedrungen waren und dort einen Kontrollposten errichten wollten. Kurz nach Mitternacht sei die pakistanische Stellung dann aus Afghanistan beschossen worden. Durch einen Luftangriff der Koalitionstruppen seien anderthalb Kilometer weiter zudem 15 Taliban-Kämpfer getötet worden.

Ein Sprecher der Taliban gab an, acht Kämpfer seien durch einen Luftangriff getötet worden. Die Taliban hätten jedoch einen Hubschrauber abgeschossen und sieben afghanische Soldaten festgenommen. Die Angaben wurden von der afghanischen Armee nicht bestätigt.

Quelle: ntv.de

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