Politik

"Panther" aus dem Rennen Panzer auf Lizenz

Das Bundesverteidigungsministerium hat offenbar unter dem Eindruck der jüngsten Auslandseinsätze der Bundeswehr die bisherige Linie bei der Beschaffung eines neuen Schützenpanzers verlassen. Das "Handelsblatt" und die "Berliner Zeitung " berichten übereinstimmend, dass die Ausschreibung für ein Nachfolgemodell des "Marder"-Schützenpanzers aufgehoben worden sei.

Statt auf eine Neuentwicklung des etwa zwei Mrd. Euro teuren Projekts "Panther" zu warten, das erst im Jahr 2008 verfügbar sei, werde nun die Beschaffung eines neuen Schützenpanzers bereits 2004 angestrebt. Das "Handelsblatt" zitiert aus einem Schreiben des Ministeriums vom 10. Juli, in dem es heiße: "Der bisher verfolgte Ansatz einer vollständigen Neuentwicklung muss zu Gunsten eines bereits in 2004 verfügbaren Fahrzeugs zurückgestellt werden."

Der Vorschlag der Panzerbauer Krauss-Maffei-Wegmann und Rheinmetall, die ersten "Panther" erst 2008 auszuliefern, entspreche nach Einschätzung des Ministeriums nicht mehr den Anforderungen des Heeres. Erfahrungen aus den Einsätzen der Bundeswehr in Afghanistan und auf dem Balkan belegten, dass ein "erheblich dringenderer Zeitbedarf" bestehe.

Die "Berliner Zeitung" zitiert Sicherheitskreise mit der Aussage, ein möglicher Beschaffungsauftrag solle nun daran geknüpft werden, dass die Panzer "schnellstens für Einsätze verfügbar sind". Unter dieser Bedingung komme vor allem die Lizenzproduktion eines ausländischen Fahrzeugs in Frage. Man werde sich nun "auf dem Markt umsehen" nach Panzern, die in Deutschland fortentwickelt und hergestellt werden könnten.

Quelle: ntv.de

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