Besuch in Mafia-Hochburg Sizilien Papst verurteilt "das Böse"
03.10.2010, 19:47 UhrDie Sizilianer sollten "sich des Bösen schämen", das Gott und die Menschen beleidige und die zivile und religiöse Gemeinschaft verletze, sagte der Benedikt XVI.. Er fordert die Menschen auf, "keine Angst zu haben, klar die menschlichen und christlichen Werte zu bezeugen".
Bei seinem ersten Besuch als Papst in Palermo auf Sizilien hat Benedikt XVI. klare Worte gegen das organisierte Verbrechen gefunden. Die Sizilianer sollten "sich des Bösen schämen", das Gott und die Menschen beleidige und die zivile und religiöse Gemeinschaft verletze, sagte der Papst bei einer Messe unter freiem Himmel in Palermo. Trotz fehlender Arbeitsplätze, "der ungewissen Zukunft","moralischer und körperlicher Leiden" und der organisierten Kriminalität sollten die Menschen ihren Glauben bewahren.
Der Papst forderte die Menschen auf, "keine Angst zu haben, klar die menschlichen und christlichen Werte zu bezeugen". "Volk von Sizilien, blicke mit Hoffnung in die Zukunft", rief er den Gläubigen zu. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 250.000 Menschen zu der Messe auf dem Foro Italico, einem weiten Platz am Meer, die Polizei gab die Zahl der Teilnehmer jedoch mit nur 30.000 an.
Gedämpfte Atmosphäre
Benedikt XVI. war am Morgen am Flughafen von Palermo eingetroffen und anschließend mit seinem Papamobil in das Stadtzentrum gefahren. Auf dem Weg waren die Straßen mit Fahnen in Gelb und Weiß, den Farben des Vatikan, und Bannern geschmückt, auf denen der Papst in Palermo begrüßt wurde. Auch Anwohner hatten Fahnen des Vatikan an den Balkon gehängt. Auch wegen der starken Präsenz der Sicherheitskräfte und der Verkehrseinschränkungen war die Atmosphäre insgesamt eher gedämpft.
Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. hatte während seines letzten Besuchs auf Sizilien die Mafia heftig angegriffen. "Kein Mensch, keine menschliche Vereinigung, keine Mafia kann das Recht auf Leben ändern oder mit Füßen treten", hatte er gesagt.
Quelle: ntv.de, AFP