Atompläne gegen Wirtschaftshilfe Pjöngjang lehnt strikt ab
19.02.2010, 13:29 UhrNordkorea will an seinen Atomwaffen festhalten. "Nur Narren geben sich dem Irrglauben hin, das wir unsere nukleare Abschreckung gegen belanglose Wirtschaftshilfe eintauschen", heißt es aus Pjöngjang. Derweil drohen neue Spannungen an der innerkoreanischen Seegrenze.
Das kommunistische Nordkorea will sich nach eigenen Angaben nicht allein durch die Aussicht auf Wirtschaftshilfe von seinem Atomwaffenprogramm abbringen lassen. Solange die USA nicht ihre "feindselige Politik" aufgäben, werde Nordkorea auch an seinen Atomwaffen festhalten, hieß es in einem Kommentar der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Unterdessen drohen neue Spannungen an der umstrittenen innerkoreanischen Seegrenze im Gelben Meer, nachdem Nordkorea weitere Artillerie-Schießübungen in dem Gebiet angekündigt hat.
Den USA wurde in dem KCNA-Artikel erneut unterstellt, Nordkorea mit Atomwaffen zu bedrohen. "Nur Narren geben sich dem Irrglauben hin, das wir unsere nukleare Abschreckung gegen belanglose Wirtschaftshilfe eintauschen", hieß es.
Nordkorea hatte sich zuletzt zu einer Rückkehr zu den im April 2009 abgebrochenen Sechs-Länder-Atomgesprächen bereit gezeigt. Das Regime fordert jedoch, dass vor einer Wiederaufnahme erst UN- Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden. An den Gesprächen über den Abbau des Atomprogramms im Gegenzug für wirtschaftliche Hilfen und ein Ende der diplomatischen Isolierung Pjöngjangs hatten noch die USA, China, Südkorea, Japan und Russland teilgenommen.
Vier "Schießzonen"
Nach Angaben der südkoreanischen Seewarte ernannte Nordkorea vier Gebiete vor seiner Westküste und zwei vor der Ostküste vorübergehend zu "Schießzonen". Die Gebiete wurden für den Schiffsverkehr für die Zeit von Samstag bis Montag gesperrt. Nordkorea hatte Ende Januar an drei Tagen hintereinander nahe der Seegrenze im Gelben Meer Hunderte von Artilleriegeschossen abgefeuert. Die Geschosse landeten im Meer. Südkorea warf dem Nachbarland Provokation vor, Nordkorea sprach dagegen von Übungen.
In einem Bericht des südkoreanischen Verteidigungsministeriums für das Parlament hieß es, die nordkoreanischen Streitkräfte hätten seit einem Gefecht zwischen Marineschiffen beider Länder im November ihre Raketenartillerie an der Westküste deutlich verstärkt. Dutzende von Raketenwerfern seien nahe der Seegrenze aufgestellt worden. Der kurze Schusswechsel zwischen den Schiffen hatte damals für neue Spannungen gesorgt. Nach südkoreanischen Angaben wurde dabei ein Patrouillenboot aus Nordkorea schwer beschädigt.
Quelle: ntv.de, dpa