Immer mehr Privatinsolvenzen Pleitewelle rollt
09.07.2007, 13:03 UhrTrotz der guten Nachrichten vom Arbeitsmarkt haben sich in den ersten vier Monaten so viele Verbraucher zahlungsunfähig erklärt wie nie zuvor. Die Zahl der Privatinsolvenzen stieg zum Vorjahr um gut 22 Prozent auf rund 35.000 Fälle, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Einführung der Verbraucherinsolvenz 1999, mit der sich Privatpersonen innerhalb von sechs Jahren entschulden können.
Hingegen sanken im April dank des kräftigen Aufschwungs die Firmenpleiten. Die Gerichte meldeten mit gut 2.200 Fällen rund 14 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Damit setze sich der seit mehr als zwei Jahren anhaltende Rückgang der Unternehmensinsolvenzen fort, schrieben die Statistiker.
Die Gesamtzahl der Insolvenzen von Januar bis April stieg um mehr als zehn Prozent auf fast 55.000 Fälle. Dazu gehören auch die Pleiten ehemals Selbstständiger, von Gesellschaftern und aus Nachlässen. Die voraussichtlichen offenen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte für April mit 2,3 nach 3,4 Milliarden Euro vor einem Jahr. Davon entfielen knapp 60 Prozent auf Unternehmen.
Quelle: ntv.de