Scientology in Berlin Politiker warnen
13.01.2007, 09:38 UhrAnlässlich der Eröffnung der Berliner Scientology-Zentrale am Samstag haben Politiker mehrerer Parteien vor der Organisation gewarnt. "Es ist unbedingt notwendig, dass Scientology in allen Bundesländern sorgfältig beobachtet wird", forderte Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) in der "Berliner Zeitung". Es sei ein Fehler, dass der Verfassungsschutz des Landes Berlin im Gegensatz zum Bundesverfassungsschutz und dem anderer Länder die Organisation nicht observiere. "Durch die fehlende Beobachtung konnte Scientology die Vorbereitung zu einer Berliner Zentrale treffen, ohne dass es rechtzeitig bemerkt wurde."
Der stellvertretende Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) sagte demselben Blatt, es handele sich nicht um eine Religionsgemeinschaft, sondern um ein Wirtschaftsunternehmen, das Macht über Menschen und Geld gewinnen wolle. Ähnlich äußerte sich der FDP-Innenpolitiker Max Stadler.
Vor der Scientology-Zentrale im Berliner Viertel Charlottenburg hatten sich am Samstagmorgen mehrere hundert Anhänger der Organisation eingefunden. Gegen die Eröffnung protestierten vereinzelt Scientology-Gegner. Eine Frau hielt ein Plakat mit der Aufschrift "Gehirnwäsche: Nein danke" hoch. Die Polizei forderte die vor dem Bürogebäude versammelten Anhänger mehrfach auf, den Verkehr nicht zu behindern. Bereits am Freitag hatte sie eine von Demonstration von Scientology-Anhängern anlässlich der Eröffnung der Niederlassung verboten.
Quelle: ntv.de