Gezi-Proteste jähren sich Polizei bereitet "Hexenjagd" vor
29.05.2014, 13:37 Uhr
Ein Bild der Gezi-Proteste im Mai 2013: Ein Aktivist steht in einer Wolke aus Tränengas.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Mai 2013 beginnen die Proteste auf dem Taksim im Zentrum der türkischen Metropole. Die Regierung antwortet mit Härte. Ein Jahr später wollen die Demonstranten immer noch weiter kämpfen. Die Sicherheitskräfte bereiten sich auf einen Großeinsatz vor.
Mit einem Großaufgebot von 25.000 Polizisten wollen die Behörden in der türkischen Metropole Istanbul neue Demonstrationen von Regierungsgegnern am Wochenende verhindern. Polizeichef Selami Altinok will laut Presseberichten zudem 50 Wasserwerfer aufbieten. Für das symbolträchtige Datum ein Jahr nach Ausbruch der Gezi-Proteste Ende Mai 2013 hat ein Dachverband der Protestbewegung neue landesweite Demonstrationen angekündigt. In Istanbul wollen sich die Demonstranten über ein Kundgebungsverbot in der Innenstadt hinwegsetzen.
Den Berichten zufolge soll ein Teil des Polizeiaufgebots im Istanbuler Gezi-Park stationiert werden, dem Ausgangspunkt der Protestwelle des vergangenen Jahres. Im Mai 2013 war die Polizei mit Gewalt gegen eine kleine Gruppe von Umweltschützern vorgegangen, die in dem Park gegen die geplante Abholzung von Bäumen protestierte. Das Vorgehen der Staatsmacht löste wochenlange schwere Proteste aus, bei denen sieben Menschen getötet wurden.
Die Internationale Föderation für Menschenrechte (FIDH) warf den türkischen Behörden in einem Bericht über die letztjährigen Proteste vor, mit einer "Hexenjagd" gegen Mitglieder der Protestbewegung vorzugehen. Derzeit sei noch kein Polizist oder Behördenvertreter wegen der Gewalt gegen Demonstranten zur Rechenschaft gezogen worden, erklärte die FIDH. Dagegen gebe es Gerichtsverfahren gegen insgesamt 5653 Demonstranten. Die Organisation kritisierte, die Justiz gehe nur widerwillig gegen mutmaßliche Gewalttäter in den Reihen der Sicherheitskräfte vor
Quelle: ntv.de, apo, AFP