Politik

Erneuter Gewaltausbruch in Thailand Polizisten sterben bei Angriffen

In Bangkok kommen bei Angriffen mit Granaten und Schusswaffen zwei Polizisten ums Leben. Dadurch könnte die Annäherung zwischen Regierung und Opposition in Gefahr geraten.

Thailändische Polizeibeamte sichern einen der Tatorte.

Thailändische Polizeibeamte sichern einen der Tatorte.

(Foto: dpa)

Die ungelöste Regierungskrise in Thailand hat zu neuer Gewalt geführt. In der Nacht zu Samstag wurden zwei Polizisten erschossen, die das seit Ostern von tausenden Regierungsgegnern besetzte Geschäftsviertel bewachten. Wer die Schüsse abfeuerte, blieb unklar. Die Polizei mutmaßte, dass Provokateure am Werk waren, die mit Schusswaffen und Granatangriffen Chaos erzeugen wollen.

Bei den zwei Angriffen mit einer Granate und einer Schusswaffe wurden zudem mehr als zehn Menschen verletzt, wie die Polizei mitteilte. Regierungschef Abhisit Vejjajiva forderte von den Demonstranten eine "klare Aussage" zu dem von ihm geforderten Protestende.

Angriff auf Patrouille

Nach Polizeiangaben schoss ein Mann im Vorbeifahren von einem Motorrad auf eine Polizeipatrouille im Stadtteil Silom. Ein Polizist, der in der Magengegend getroffen wurde, sei seinen Verletzungen erlegen. Zwei weitere Beamte und ein Zivilist seien bei dem Angriff verletzt worden.

In der selben Gegend der Granatenangriff auf einen Kontrollpunkt der Sicherheitskräfte verübt. Fünf Polizisten und drei Soldaten seien verletzt worden, erklärte der Bangkoker Sanitätsdienst. Ein Krankenhausangestellter sagte, ein 35-jähriger Polizist sei während einer Operation gestorben.

Abhisit verliert Geduld

"Bis morgen muss eine klare Aussage vorliegen, damit die Zusammenarbeit weitergehen kann", forderte Abhisit im Fernsehen. "Wenn Sie aufrichtig sind und sich dem Versöhnungsplan anschließen wollen, zögern Sie nicht", sagte er. Die Demonstrationen müssten aus Sicherheitsgründen schnell beendet werden, Eltern wollten ihre Kinder wieder zur Schule schicken.

Die oppositionellen Rothemden halten das Geschäftsviertel Silom seit Wochen besetzt. Sie errichteten Barrikaden, um Ministerpräsident Abhisit zum Rücktritt und zur Auflösung des Parlaments zu zwingen. Am Donnerstag kündigte Abhisit an, das Parlament im September aufzulösen. Mitte November könnten dann vorgezogene Neuwahlen stattfinden.

Die Regierung hatte einen Kompromiss zur Lösung der Krise angeboten: vorgezogene Wahlen im November, eine Untersuchung der gewalttätigen Zusammenstöße mit 25 Toten während der Demonstrationen und Maßnahmen gegen soziale Ungerechtigkeit. Das Oppositionsbündnis UDD verlangt aber weitere Zusagen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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